WPC-Zäune: Analyse der Vor- und Nachteile

Felix Ellenberger

Das Thema Zaunmaterialien ist eigentlich ganz leicht zu verstehen und deswegen wollen wir dir einen besseren Überblick über eins der vorkommenden Materialien geben. WPC (Wood-Plastic-Composite) ist ein beliebtes Material für Zäune und hat sowohl Vorteile als auch Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt. Diese umfassen unter anderem die Lebensdauer, Robustheit, Pflegeaufwand, Preise und Ästhetik des Materials. Eine fundierte Entscheidung über den Einsatz von WPC als Zaunmaterial erfordert einen detaillierten Vergleich mit anderen Materialien.

Was ist WPC?

WPC ist ein Verbundmaterial aus Holzfasern und Kunststoff. In der Herstellung werden recycelte Reste der Holzindustrie in Form von Holzmehl oder auch Holzfasern genutzt. Dabei werden Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer und Harthölzer, wie Ahorn und Buche, verwendet. Die eingesetzten Kunststoffe sind: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC). Das Verhältnis variiert je nach Zaun.

Dabei verbindet es die Vorteile beider Materialien. Es ist widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen und benötigt nur geringen Pflegeaufwand. Diese Eigenschaften machen WPC zu einer attraktiven Alternative zu traditionellen Holzzäunen und reinen Kunststoffzäunen.

Vorteile von WPC-Zäunen

  1. Robustheit und Pflegeleichtigkeit: WPC-Zäune zeichnen sich durch ihre hohe Resistenz gegen Witterungseinflüsse wie Regen, Schnee und UV-Strahlung aus. Die Kombination aus Holzfasern und Kunststoff macht WPC widerstandsfähig gegen Verrottung, Insektenbefall und Schimmelbildung. Im Vergleich zu Holzzäunen ist der Pflegeaufwand bei WPC-Zäunen deutlich geringer, da sie nicht regelmäßig gestrichen oder behandelt werden müssen.

 

  1. Ästhetik und Designvielfalt: WPC-Zäune bieten eine Vielzahl an Designs, Farben und Oberflächenstrukturen, die die Optik von natürlichem Holz imitieren können. Dies macht sie zu einer ästhetisch ansprechenden Wahl für diejenigen, die die natürliche Schönheit von Holz schätzen, jedoch die Pflegeintensität von Holzzäunen vermeiden möchten.

 

  1. Wetterbeständigkeit: Im Gegensatz zu Holz nimmt WPC weniger Feuchtigkeit auf und ist somit weniger anfällig für Verformungen, Risse und Schimmelbefall. Es quillt und schwindet kaum, was die strukturelle Integrität des Zauns über Jahre hinweg erhält. Auch im Winter macht der Zaun eine gute Figur. Er ist frostsicher und winterfest. Dazu kommen allerdings in den letzten Jahren die hohen Temperaturschwankungen, die selbst WPC zusetzen. Dagegen kann allerdings eine gute Imprägnierung helfen.

 

  1. Langlebigkeit: Ein qualitativ hochwertiger WPC-Zaun kann eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren oder mehr erreichen, ohne dass intensive Wartungsarbeiten erforderlich sind. Deswegen haben fast alle WPC-Zäune auch eine Dauerhaftigkeitsklasse von I. Dies macht ihn zu einer langfristig kosteneffizienten Investition.

Nachteile von WPC-Zäunen

  1. Höhere Anschaffungskosten: Die initialen Kosten für WPC-Zäune sind oft höher als bei traditionellen Holzzäunen. Dieser Nachteil wird jedoch durch die geringeren Folgekosten für Wartung und Pflege im Laufe der Zeit relativiert.

 

  1. Eingeschränkte Ästhetik: Trotz der zahlreichen Designoptionen kann ein WPC-Zaun für Puristen, die das Aussehen und die Haptik von echtem Holz bevorzugen, wie ein Kompromiss wirken. Die Textur und das Gefühl von echtem Holz lassen sich nur bedingt nachahmen. Zudem sind Verbundwerkstoffe auch anfällig gegenüber Verfärbungen aufgrund von Sonneneinstrahlungen. Für die korrekte Pflege und auch Instandhaltung von WPC lies doch gerne unseren Ratgeber zu dem Thema.

 

  1. Fehlende Flexibilität: Da die Zäune immer in vorgefertigten Paneelen ankommen, wird die Flexibilität stark eingeschränkt. Wenn der Zaun also einem gewissen Stil folgen soll oder auch eine unübliche Form abdecken soll, kann der WPC-Zaun sich dem nicht anpassen.

Qualitätsunterschiede bei WPC

Die Qualität von WPC-Materialien kann stark variieren. Hochwertiges WPC zeichnet sich durch eine höhere Robustheit und Langlebigkeit aus. Günstigere Varianten, bei denen an der Herstellung oder den Ausgangsmaterialien gespart wird, können weniger beständig sein und die Vorteile des Materials einschränken.

Unterschiede in der Herstellung

WPC-Profile gibt es in massiver Ausführung und mit Hohlkammern. Hohlkammerprofile sind kostengünstiger, aber auch anfälliger für Schäden. Massivprofile sind robuster, dafür teurer. Zudem können co-extrudierte WPC-Profile, die von einer zusätzlichen Kunststoffschicht umgeben sind, noch widerstandsfähiger sein, wirken jedoch weniger wie echtes Holz.

Vergleich von WPC mit anderen Materialien

WPC vs. Holz

Witterungsbeständigkeit und Pflege: WPC bietet im Vergleich zu Holz eine höhere Wetterbeständigkeit und benötigt weniger Pflege. Während Holz regelmäßig gestrichen oder imprägniert werden muss, bleibt WPC weitgehend wartungsfrei. Harthölzer wie Teak können jedoch ähnlich robust und langlebig sein wie WPC.

 

Ästhetik: Viele Menschen bevorzugen die natürliche Optik und Haptik von Holz. Obwohl WPC eine ähnliche Optik bietet, bleibt das Gefühl echten Holzes unvergleichlich. WPC kann jedoch eine gute Alternative für diejenigen sein, die die Pflegeintensität von Holz vermeiden möchten.

 

WPC vs. Kunststoff

Pflege und Haltbarkeit: WPC und reiner Kunststoff sind in Bezug auf Pflegeaufwand vergleichbar, doch WPC bietet oft eine bessere Holzoptik. Kunststoffzäune sind in der Regel noch pflegeleichter, aber ästhetisch weniger ansprechend als WPC.

 

Umweltfreundlichkeit: WPC ist tendenziell umweltfreundlicher, da es aus recycelten Materialien hergestellt werden kann. Reiner Kunststoff hingegen trägt mehr zur Umweltbelastung bei.

 

WPC vs. Aluminium

Aluminium ist allgemein günstiger als WPC, sowohl bei der Anschaffung als auch bei der Wartung. Aber diese Kosten können in die Höhe schnellen, je nach Qualität des Aluminiums, der Anwendung und der Verarbeitung.

Gerade in heißen Monaten kann der Aluminiumzaun ein Problem werden. Denn dieser leitet die Wärme extrem gut. Also sollten die Pflanzen in sicherem Abstand gepflanzt werden. In den Nächten kühlt er allerdings auch stark wieder runter, ohne dass sich das Material dabei verzieht oder sonstige Schäden davonträgt.

WPC vs. Glas

Lichtdurchlässigkeit und Ästhetik: Glaszäune bieten Lichtdurchlässigkeit, was je nach Präferenz als Vor- oder Nachteil gesehen werden kann. Kombinationen aus WPC und Glas können ästhetisch ansprechend sein, da sie die Robustheit von WPC mit der modernen Optik von Glas vereinen.

WPC vs. Beton

Robustheit und Ästhetik: Beton ist ebenso langlebig und robust wie WPC, jedoch optisch sehr unterschiedlich. Beton kann Holzoptiken imitieren, bleibt aber für viele weniger ansprechend als WPC.

Pflege von WPC-Zäunen

Obwohl WPC als besonders pflegeleicht gilt, trägt eine regelmäßige Reinigung und gelegentliche Imprägnierung wesentlich dazu bei, die herausragenden Vorteile wie Robustheit und Langlebigkeit zu erhalten. Dadurch bleibt der Zaun nicht nur optisch ansprechend, sondern auch über viele Jahre hinweg funktional.

Schritt 1: Den Zaun auf Kratzer und Schäden untersuchen

Es ist wichtig, den Zaun regelmäßig auf Kratzer und Schäden zu überprüfen. Schäden und Flecken am Zaun erfordern eine spezielle Behandlung. Je früher du die beschädigten Stellen ausbesserst, desto einfacher ist die Reparatur oder Reinigung. Unbehandelte Risse und Kratzer können die Substanz des Zauns langfristig schädigen.

Oberflächliche Kratzer entfernen: Verwende ein Schleifvlies oder Schleifpapier mit feiner Körnung, um oberflächliche Kratzer am Zaun zu entfernen. Trage dabei so wenig Material wie möglich ab. Auch wenn der bearbeitete Bereich zunächst heller erscheint, passt er sich durch die Einflüsse von Witterung und Umwelteinflüssen schnell wieder dem restlichen Zaun an.

Beschädigte Profile austauschen: Bei größeren Schäden, die nicht repariert werden können, ist es vorteilhaft, dass WPC-Zäune aus einzelnen Profilen bestehen. Du kannst kaputte Teile einfach austauschen, indem du die Pfostenkappen entfernst und die Profile herausnimmst, bis du das beschädigte Profil erreichst.

Schritt 2: Trockene Reinigung

Für die trockene Reinigung nutzt du eine Bürste oder einen Besen mit weichen Borsten, um Staub und losen Schmutz vom Zaun zu entfernen. Bürste den Zaun gründlich ab und achte besonders darauf, auch Ecken und Ritzen zu reinigen, da sich dort häufig Schmutz ansammelt.

Schritt 3: Reinigung mit Wasser und Seife

Für eine gründlichere Reinigung eignet sich eine Mischung aus warmem Wasser und milder Seife oder ein spezieller WPC-Reiniger. Mit einem weichen Tuch oder Schwamm reinigst du damit die Profile und Pfosten des Zauns. Diese Methode sollte die meisten Verschmutzungen und Flecken effektiv lösen.

Schritt 4: Reinigungsmittel abspülen

Nachdem du den Zaun mit Seifenwasser gereinigt hast, spüle die Seifenreste gründlich mit reichlich Wasser ab. Am besten verwendest du dazu einen Gartenschlauch. Ein Hochdruckreiniger ist für die Reinigung deines WPC-Zauns weniger geeignet, da der hohe Wasserdruck die Oberfläche beschädigen kann.

Durch diese regelmäßigen Pflege- und Reinigungsmaßnahmen kannst du die Langlebigkeit und die ästhetische Anziehungskraft deines WPC-Zauns nachhaltig bewahren. So bleibt dein Zaun über viele Jahre hinweg ein attraktives und funktionales Element in deinem Garten oder auf deinem Grundstück.

Fazit

WPC-Zäune bieten zahlreiche Vorteile wie Robustheit, Pflegeleichtigkeit und eine attraktive Optik. Ihre Nachteile, wie die höheren Anschaffungskosten und mögliche ästhetische Kompromisse, werden oft durch die langfristigen Vorteile ausgeglichen. Eine fundierte Entscheidung erfordert jedoch einen Vergleich mit anderen Materialien und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Vorlieben. Eine Fachberatung kann dabei helfen, die beste Wahl zu treffen. Die Wahl des richtigen Zaunmaterials sollte daher gut überlegt sein, um langfristig zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren