Parkettboden reparieren: Kratzer, Dellen und andere Schäden schnell und günstig beheben

Sophia Böhm-Sarcoli

Kratzer, Dellen und Löcher im Parkettboden treten schnell auf und beeinträchtigen die Schönheit und Langlebigkeit deines Bodens. Doch es gibt einfache Lösungen, um diese Schäden schnell und günstig zu reparieren. Denn jeder, der Parkett liebt, kennt das Problem: Ein kleiner Kratzer hier, eine winzige Delle dort – und schon scheint die Perfektion dahin. Mit unseren Tipps zur Reparatur entfernst du Kratzer und Gebrauchsspuren auf deinem Parkett schnell, dauerhaft und kostengünstig.

Warum du Schäden im Parkett frühzeitig ausbessern solltest

Ob in Wohnräumen oder im Büro – Parkettböden werden im Alltag strapaziert. Zwangsläufig zeigt der Boden nach einiger Zeit Gebrauchsspuren. Ärgerlich, da nicht nur die Optik leidet: Insbesondere tiefe Löcher oder Kratzer werden ohne Reparatur zu einem ernsthaften Problem. Dringt Feuchtigkeit in das Holz ein, quillt der Boden auf und es entstehen langfristig Schäden. Dann hilft nur noch der Austausch der Dielen.

Tipp: In unserem Shop findest du eine große Auswahl an Parkettböden.

So beugst du vor

Beuge Kratzern im Fußbodenbelag deshalb rechtzeitig vor. Vor dem Betreten des Parketts gilt die Regel: Schuhe aus! Sand, Dreck und kleine Steine, die von draußen hereingetragen werden, können den Boden schnell zerkratzen. Auch hohe Absätze sind für Parkett ein Problem. Bringe zudem Filzgleiter an Möbeln an. Unter Bürostühlen empfiehlt sich der Einsatz einer Bodenschutzmatte.

Vor der Reparatur: Die richtige Vorbereitung nicht vergessen

Begutachte dein Parkett vor der Reparatur und reinige es gründlich: Sauge zuerst den Bereich, den du ausbessern willst. Wische danach nebelfeucht mit einem Lappen. Stelle sicher, dass du sämtlichen Schmutz beseitigst und das Parkett im Anschluss vollständig trocken ist. Wirf dazu auch einen Blick in unseren Ratgeberartikel „Die richtige Reinigung und Pflege deines Parkettbodens.“

Leichte Kratzer: Sind die Kratzer nur oberflächlich, behebst du diese mit Politur oder Farblackstiften. Auch einfache Hausmittel können helfen. Genaueres dazu weiter unten.

Tiefere Kratzer und Dellen: Hier sind spezielle Materialien wie Holzpaste oder „Holzkitt“ notwendig.

Risse und Löcher: Bei größeren Schäden kann es passieren, dass du den Boden vollständig abschleifen oder Teile deines Parketts austauschen musst.

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How to: Kleine Schäden ohne Abschleifen beheben

Die gute Nachricht ist: Egal ob Kratzer, Dellen, Flecken oder Risse – mit den richtigen Hilfsmitteln und etwas handwerklichem Geschick bekommst du das Problem selbst in den Griff.

Kleine Kratzer mit Politur beseitigen

Oberflächliche Kratzer beseitigst du durch eine Politur. Verwende ein passendes Parkettpflegemittel und trage es mit einem weichen Tuch auf die betroffene Stelle auf. Poliere das Mittel gründlich ein. So stellst du den Glanz deines Parketts wieder her.

Achtung: Verwende ein Produkt, das sich speziell für Parkett oder Holzböden eignet.

Hausmittel zur Behebung kleiner Schäden: was funktioniert?

Hausmittel können gegebenenfalls oberflächliche Schäden auf deinem Parkett ausgleichen. Greife für ein zuverlässiges und professionelles Ergebnis aber besser zu geeigneten Produkten zur Parkettpflege.

Kratzer mit Walnusskern entfernen

Kratzer mit einer Walnuss behandeln – geht das? Kleine Kratzer im Parkett kannst du tatsächlich durch die Bearbeitung mit einem Walnusskern kaschieren und gleichzeitig ölen. Reibe dazu den Kern der Nuss über den Kratzer, bis dieser ausgefüllt ist.

Dellen mit Bügeleisen beseitigen

Dellen „ausbügeln“ – auch eine Option! Um Dellen im Parkettboden zu beheben, nutze Wasser und ein Bügeleisen. Trage das Wasser auf die beschädigte Stelle auf und presse das Bügeleisen wiederholt kurz auf. Die Hitze des Bügeleisens sorgt dafür, dass das Holz durch das verdampfende Wasser aufquillt. So wird die Delle angehoben und die Oberfläche wieder glatt. Falls nötig, schleifst du die Stelle vorsichtig ab und pflegst sie anschließend mit etwas Politur. Zum Abschluss versiegelst du das Parkett wieder mit Wachs, Öl oder einem Siegelstift.

Parkett mit Wachs ausbessern

Auch mit Kerzenwachs kannst du die Macke auffüllen. Dazu erhitzt du farblich passendes Kerzenwachs und träufelst es in Delle.

Profi-Tipp: Mische verschiedene Wachstöne, um die Holzmaserung möglichst authentisch nachzubilden.

Sobald das Wachs getrocknet ist, trägst du das überschüssige Material ab. Wiederhole den Vorgang, bis die Oberfläche eben ist. Poliere anschließend mit einem weichen Baumwolltuch nach.

Achtung: Verwende für eine hochwertige Versiegelung von Rissen vorzugsweise eine Produkte namhafter Hersteller. Im Vergleich zu den obengenannten Hilfsmitteln garantieren diese langfristig einen guten Halt.

Dunkle Flecken aufhellen mit Backpulver & Co.

Eine Paste aus Zahnpasta, Backpulver und Wasser oder Salz kann dunkle Flecken aufhellen. Verwende alternativ eine Mischung aus Sonnenblumenöl und Salz. Vorsicht: Diese Mittel können die Oberfläche zerkratzen. Falls du dir unsicher bist, konsultiere einen Fachmann.

Geölte und gewachste Parkettböden reagieren empfindlicher auf Wasserschäden als versiegelte Böden mit einer Lackschicht.

Dunkle Flecken auf geöltem oder gewachstem Parkett kannst du durch Holzbodenseife entfernen. Für hartnäckige Flecken, wie Kaffeeflecken oder Rotwein, sind spezielle Fleckentferner geeignet. Sprühe diese auf die betroffene Stelle, arbeite sie mit einer Bürste ein und wische sie abschließend mit einem leicht feuchten Tuch ab. Damit das Holz nicht aufquillt, solltest du hierzu nur wenig Wasser verwenden. Je nach Art der Oberfläche bedarf es nach der Reinigung wieder einer Erneuerung der Schutzschicht mit Lack, Wachs oder Öl.

Bei versiegeltem Parkett kannst du dunkle Stellen vorsichtig mit feinem Schleifpapier abschleifen. Achtung: Reinige lackiertes Parkett nicht mit Holzbodenseife, da dies zu einer rutschigen Oberfläche führen kann. Nach dem Schleifen ist eine erneute Versiegelung des Bodens notwendig.

Anleitung: tiefe Kratzer und Dellen professionell ausbessern

Im Folgenden erklären wir dir anhand einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deinen Parkettboden wie ein Profi reparierst.

Das brauchst du dazu:

  • Schleifpapier
  • Staubsauger
  • Lappen
  • farblich passenden Holzkitt/Holzpaste
  • Schleifrückstände oder Sägespäne
  • Kunststoffspachtel
  • Stechbeitel

Gehe Schritt für Schritt anhand der folgenden Anleitung vor:

  1. Parkett abschleifen

Zuerst schleifst du deinen Parkettboden ab.

  1. Parkett säubern

Entferne Staubreste mit dem Staubsauger. Säubere den Boden im Anschluss gründlich nebelfeucht mit einem Lappen. Bevor es weitergeht, sollte der Boden vollständig trocken sein.

  1. Holzpaste vorbereiten

Wähle eine farblich passende Holzpaste.

Profi-Tipp: Vermische diese mit den Schleifrückständen des Parketts, Sägemehl oder Holzspäne. Dadurch unterscheidet diese sich farblich nicht zu sehr von der Farbe deines Holzbodens. Schließlich entwickelt jeder Echtholzboden über die Jahre einen einzigartigen Farbton.

  1. Holzkitt auftragen

Verteile den Holzkitt mit einem Kunststoffspachtel auf der beschädigten Stelle. Wiederhole das Auftragen mehrmals, damit der Kitt auch in die tieferen Bereiche der Schäden eindringt. Anschließend glättest du die Oberfläche des Parketts sorgfältig mit dem Spachtel.

  1. Stelle trocknen lassen

Nachdem du den Kratzer oder das Loch ausgebessert hast, lässt du die Masse trocknen. In der Regel dauert das zwischen 12 und 24 Stunden. Für die genaue Trockenzeit wirfst du einen Blick in die Produktanleitung des verwendeten Holzkitts. Während die Stelle trocknet, gilt: Bitte nicht betreten!

  1. Stelle schleifen

Sobald die Paste trocken ist, verhält sie sich ähnlich wie Holz. Weist die Stelle noch grobe Unebenheiten auf, entfernst du diese mit einem Stechbeitel. Den letzten Schliff erledigst du mit Schleifpapier. Ist die reparierte Fläche glatt, saugst du den Bereich gründlich ab.

  1. Boden nachbehandeln

Behandle den Boden im Anschluss nach. Lackiere oder öle dafür das Parkett mit geeigneten Produkten.

Teilweise Erneuerung oder Abschleifen bei großen Schäden

Bei starker Abnutzung oder größeren Schäden kannst du einzelne Parkettstücke durch einen Fachmann austauschen oder den gesamten Boden abschleifen (lassen). Ob sich das für dich lohnt, erfährst du hier.

Beim Schleifen wird eine dünne Holzschicht entfernt. Das darunter liegende Holz kommt wieder zum Vorschein. Zusammen mit einer sachgemäßen Nachbehandlung, wie zum Beispiel Wachsen, Ölen oder Lackieren, sieht dein Parkett wieder aus wie neu. Mehr dazu findest du auch in unserem Ratgeberartikel „Lack, Wachs oder Öl – welche Oberflächenbehandlung ist die richtige für mich?“.

Sollte der Boden irreparabel beschädigt sein, lohnt sich der Austausch einzelner Dielen. Auch ein Vergleich mit anderen Bodenbelägen wie Laminat oder Vinyl kann sich lohnen.

Wer übernimmt die Kosten der Parkettreparatur?

Mieter oder Vermieter: Wer kommt für Schäden im Parkett auf? Abnutzungsspuren, wie leichte Kratzer oder Abdrücke, sind durch die Instandhaltungspflicht in der Regel Sache des Vermieters.

Anders verhält es sich, wenn der Mieter das Parkett durch unsachgemäße Nutzung, wie das Ziehen schwerer Möbel, beschädigt. Auch Kratzspuren von Haustieren oder Wasserflecken sind vermeidbar. Hierbei handelt es sich um mehr als nur oberflächliche Gebrauchsspuren. In solchen Fällen haftet also der Mieter für die Reparaturkosten – insbesondere, wenn die Schäden über übliche Abnutzung hinausgehen. Der Vermieter kann Schadenersatz verlangen.

Die Lebenszeit von Parkettboden beträgt in der Regel zehn bis zwölf Jahre. Danach muss dieser abgeschliffen und versiegelt werden. Dies wiederum zählt nicht zu den Schönheitsreparaturen und ist damit Sache des Vermieters. Achtung: Wenn sich der Mieter im Vertrag zu umfangreichen Renovierungen verpflichtet, gelten andere Regeln.

Fazit

Parkett ist ein langlebiger und damit auch ein äußerst nachhaltiger Bodenbelag. Dank seiner Echtholzoberfläche kannst du den Bodenbelag mehrfach renovieren. Durch Abschleifen und die richtige Pflege bleibt der Fußboden aus Holz selbst nach vielen Jahren in einem nahezu neuwertigen Zustand. Die Möglichkeit zur Erneuerung von Parkett verlängert seine Lebensdauer deutlich und reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen. Dies wiederum verbessert seine ökologische Bilanz.

Pflegst du deinen Fußboden sorgfältig und achtest auf einen behutsamen Umgang, kann Parkett problemlos 30 bis 40 Jahre halten – in weniger frequentierten Bereichen sogar bis zu 60 Jahre!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie kann man Kratzer im Parkett schnell entfernen?


Oberflächliche Kratzer lassen sich durch Politur entfernen. Ein Parkettpflegemittel wird mit einem weichen Tuch aufgetragen und gründlich einpoliert, um den Glanz des Bodens wiederherzustellen.

Welche Hausmittel helfen bei Kratzern im Parkett?


Kleine Kratzer im Parkett können mit einer Walnuss behandelt werden. Der Walnusskern füllt den Kratzer aus und ölt gleichzeitig die betroffene Stelle, was das Erscheinungsbild verbessert.

Wie repariert man Dellen im Parkettboden?


Dellen im Parkett können durch die Anwendung von Wasser und einem Bügeleisen behoben werden. Die Hitze lässt das Holz aufquellen und hebt die Delle an, sodass die Oberfläche wieder glatt wird.

Sollte man tiefe Kratzer im Parkett abschleifen?


Ja, tiefe Kratzer im Parkett müssen vorsichtig abgeschliffen werden. Anschließend sollte die Stelle mit Holzpaste gefüllt und nachbehandelt werden, um langfristige Schäden zu verhindern.

Wie kann man dunkle Flecken auf Parkett entfernen?


Dunkle Flecken auf Parkett lassen sich mit einer Paste aus Backpulver und Wasser aufhellen. Für eine sanfte Fleckenbehandlung kannst du alternativ eine Mischung aus Sonnenblumenöl und Salz verwenden.

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