Saunieren gehört mittlerweile zu dem UNESCO Welterbe und somit auch zum Alltag in Deutschland. Neben dem entspannenden Effekt hat die Sauna auch auf die Gesundheit einen positiven Einfluss. Kein Wunder also, dass viele Leute regelmäßig saunieren. Dafür gibt es mittlerweile sogar Saunen für den privaten Bereich. Doch in diesen Zeiten machen sich viele Sorgen um einen zu hohen Stromverbrauch. Die Sauna kann dabei auch ein Grund sein und wird aus Angst vor zu viel Stromverbrauch nicht mehr genutzt. Damit du unbesorgt deine Wellnessoase nutzt, stellen wir dir einige Tipps und Tricks vor, um Strom zu sparen. Los geht’s!
Die Wahl der richtigen Sauna
Du möchtest den Energieverbrauch möglichst geringhalten? Dann Augen auf bei der Saunawahl! Besonders moderne Saunen sind auf eine bessere Isolierung und einen geringeren Stromverbrauch ausgelegt.
Eine gut isolierte Sauna hält die Wärme länger in der Kabine, wodurch der Saunaofen seltener nachheizen muss. Achte beim Kauf oder bei der Nachrüstung deiner Sauna auf die Qualität der Isolierung und darauf, dass der Saunaofen leistungsfähig, aber energieeffizient ist. Viele moderne Saunaöfen bieten spezielle Energiesparfunktionen wie z. B. eine Schnellaufheizoption oder eine automatische Temperaturregelung, die den Energiebedarf weiter senken.
Auch die Dämmung ist ein Faktor, den du beim Kauf beachten solltest. Hierbei kommt es auf eine hohe Dammfähigkeit der Wände an. Dickes Holz aus nordischer Fichte hält die Wärme und Luftfeuchtigkeit besser als jedes andere Holz im Raum.
Systemsaunen sind dabei besonders hervorzuheben. Neben ihrem mehrschichtigen Aufbau sind sie auch meist kompakt gehalten. Um nicht unnötig Wärme zu erzeugen, ist dieser Aufbau von Vorteil. Umso größer eine Sauna ist, desto länger braucht diese, um auf die gewünschte Temperatur aufzuheißen.
Vorheizzeit und Aufheizverhalten optimieren
Ein häufiger Fehler besteht darin, die Sauna zu lange vorzuheizen. Moderne Saunaöfen erreichen ihre Zieltemperatur in der Regel innerhalb von 30 bis 45 Minuten, eine längere Aufheizphase führt nur zu unnötigem Energieverlust.
Es empfiehlt sich, die Sauna erst kurz vor der geplanten Nutzung einzuschalten und die Zeit im Auge zu behalten. Durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr oder Smart-Home-Steuerung kannst du die Vorheizzeit exakt planen.
Dabei gilt: Modelle mit Starkstrom verbrauchen deutlich mehr Strom und für ein nachhaltiges Saunieren empfiehlt sich ein Plug-&-Play-Ofen mit 230 V. So kannst du die Stromkosten auch genau berechnen.: Dazu brauchst du deine Betriebsdauer, Ofenleistung und deinen Strompreis. Diese multiplizierst du und erhältst so deine Kosten.
Kosten berechnen
- Betriebsdauer pro Sitzung: 2 Stunden
- Ofenleistung: 4,5 kWh
- Strompreis: 35 Cent
Die Berechnung: 2 x 4,5 kWh = 9 kWh, diese werden noch mit den 0,35 multipliziert und ergeben dann 3,15€.
Tipp: Interessierst du dich allgemein dafür, welche Kosten bei einer Heimsauna auf dich zukommen, lohnt sich ein Blick in unseren Ratgeberbeitrag „Private Sauna zu Hause: alle Kosten im Überblick“.
Nach dem Saunagang richtig lüften
Mit einer ausreichenden Belüftung nach dem Saunieren sorgst du dafür, dass die Feuchtigkeit entweicht, und beugst so Schimmelbildung in der Sauna vor. Allerdings entweicht bei langem Lüften auch die gespeicherte Wärme, was den Energieverbrauch beim nächsten Aufheizen erhöht. Effizientes Lüften nach dem Saunagang bedeutet, nur für kurze Zeit Fenster oder Türen zu öffnen. So entwicht die Feuchtigkeit, aber die Wärme in der Kabine bleibt. Du verfügst über ein automatisches Belüftungssystem? Stelle es optimal ein, um den Luftaustausch zu regeln. So minimierst du Energieverluste.
Restwärme clever nutzen
Nach dem Ausschalten des Saunaofens bleibt in der Kabine oft noch Wärme zurück. Nutze diese für einen zweiten, kürzeren Saunagang oder um Handtücher und Bademäntel zu trocknen.
Auch eine längere Entspannungsphase in der bereits abkühlenden, aber noch warmen Sauna ist eine gute Möglichkeit, das Wellnesserlebnis zu verlängern und gleichzeitig Energie zu sparen. Die Restwärme verhindert, dass der Saunaofen sofort wieder anspringen muss, und reduziert so den Stromverbrauch.
Andere Saunatypen als stromsparende Alternative
Wenn du eine stromsparende Alternative zur klassischen Sauna suchst, könnte eine Infrarotsauna die richtige Variante für dich sein.
Diese Saunen arbeiten mit Infrarotstrahlung, die den Körper direkt erwärmt, ohne die Luft in der Kabine stark zu erhitzen. Dadurch lässt sich eine Infrarotsauna schneller auf die gewünschte Betriebstemperatur bringen und verbraucht im Vergleich zur finnischen Sauna deutlich weniger Strom.
Außerdem lässt sich der Energieverbrauch weiter optimieren, da Infrarotsaunen oft über individuelle Temperatureinstellungen und kürzere Aufheizzeiten verfügen. Den Vergleich mit der klassischen Sauna haben wir dir auch in einen Artikel gepackt für eine kleine Übersicht. Das macht sie zu einer besonders effizienten Alternative, gerade in Zeiten hoher Strompreise.
Wer dennoch die klassische Sauna bevorzugt, sollte sich Gedanken über eine Fasssauna machen. Diese ist durch die Form schon energiesparend. Der runde Grundaufbau sorgt für eine schnelle und gleichmäßige Verteilung der Wärme, sodass sich die Aufwärmzeit reduziert. Darüber hinaus ist die Fasssauna auch eher im Außenbereich anzutreffen und deswegen sehr dämmend gegenüber der Kälte von außen und der Wärme von innen.
Saunagänge in der Gruppe
Die Sauna effizienter zu nutzen, bedeutet auch, sie nicht nur für eine einzelne Person aufzuheizen. Wenn du die Sauna mit mehreren Personen gehst, wird der Energieverbrauch pro Person deutlich gesenkt. Durch Saunagänge in der Gruppe kannst du die Sauna ohne ein Abkühlen in Betrieb halten. Die Körperwärme mehrerer Personen trägt außerdem dazu bei, dass die Innentemperatur länger stabil bleibt, was den Saunaofen entlastet und Strom spart.
Die richtige Temperatur wählen
Hohe Temperaturen in der Sauna verbrauchen naturgemäß mehr Energie. Oft wird die Sauna auf 90 bis 100 Grad Celsius eingestellt, was jedoch nicht immer notwendig ist. Eine etwas geringere Temperatur von 70 bis 80 Grad sorgt ebenfalls für ein intensives Saunaerlebnis und spart gleichzeitig Energie. Wenn du es angenehm warm, aber nicht zu heiß magst, probiere einmal, die Temperatur ein paar Grad niedriger einzustellen. Die niedrigere Temperatur wirkt sich nicht negativ auf die entspannende Wirkung der Sauna aus, spart aber spürbar Strom, da der Ofen weniger arbeiten muss. Und dabei macht schon 1 Grad viel aus. Bis zu drei Prozent Strom können dabei eingespart werden. Dabei ändert sich in der Wahrnehmung auch nur wenig, da der Körper ab 42 Grad keine Veränderungen mehr wahrnimmt.
Kurze und effektive Saunagänge
Längere Saunagänge bedeuten nicht automatisch intensivere Erholung. Plane für einen geringeren Energieverbrauch besser kürzere, intensivere Saunagänge. Eine optimale Saunasitzung dauert zwischen 10 und 15 Minuten. Kürzere, aber häufigere Saunagänge ermöglichen es, den Saunaofen in Ruhephasen besser zu regulieren, was zu einem geringeren Energieverbrauch führt. So profitierst du von der vollen Entspannung und reduzierst gleichzeitig den Strombedarf deiner Sauna.
Regelmäßige Wartung des Saunaofens
Der Zustand des Saunaofens hat ebenfalls einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch. Ein schlecht gewarteter oder veralteter Saunaofen arbeitet ineffizient und benötigt mehr Strom, um die gewünschte Temperatur zu erreichen und zu halten. Regelmäßige Wartung und Reinigung des Ofens sowie des Materials stellen sicher, dass die Sauna stets optimal funktioniert. Falls der Ofen in die Jahre gekommen ist, denke über eine Modernisierung nach. Neuere Modelle verbrauchen oft weniger Energie und amortisieren sich auf lange Sicht durch die Einsparungen bei den Stromkosten.
Weitere Tipps für einen energiesparenden Saunabetrieb
Es gibt noch weitere kleine Stellschrauben, an denen sich drehen lässt, um den Stromverbrauch zu reduzieren. So kann es helfen, beim Saunieren die Tür zur Sauna nur kurz und vorsichtig zu öffnen, um Wärmeverluste zu vermeiden. Auch die Beleuchtung in der Sauna spielt eine Rolle: LED-Leuchten verbrauchen deutlich weniger Strom als herkömmliche Glühlampen und tragen somit ebenfalls zur Senkung des Gesamtenergieverbrauchs bei.
Fazit
Stromsparen beim Saunieren ist nicht nur möglich, sondern lässt sich durch einfache Anpassungen im Saunagebrauch deutlich optimieren. Eine gut isolierte Sauna, die richtige Vorheizzeit, die Nutzung von Restwärme und die Wahl einer niedrigeren Temperatur führen zu einem niedrigeren Energieverbrauch. Gruppensaunieren und kurze, intensive Saunagänge bieten zusätzliche Möglichkeiten, effizienter zu saunieren. Durch die Kombination dieser Maßnahmen reduzierst du den Energieaufwand beim Saunieren erheblich, ohne auf die wohltuende Entspannung verzichten zu müssen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Welche Temperatur ist am energiesparendsten beim Saunieren?
- Du kannst die Temperatur auf 60 bis 70 Grad Celsius einstellen, um Energie zu sparen. Diese Temperatur reicht für eine entspannende Wirkung meist aus, ohne dass du die Sauna auf Höchstleistung betreiben musst.
2. Wie lange sollte ich die Sauna vorheizen?
- In der Regel sind 30 Minuten Vorheizzeit ausreichend. Eine längere Vorheizzeit verbraucht unnötig Energie. Wenn du die Sauna richtig vorheizt, sparst du direkt ab dem ersten Saunagang Energie.
3. Wie kann ich die Wärme intensiver spüren, ohne mehr zu heizen?
- Setze gezielte Aufgüsse ein! Ein gut geplanter Aufguss verstärkt die gefühlte Wärme, sodass du die Temperatur nicht weiter erhöhen musst. Das spart Energie und sorgt für das volle Sauna-Erlebnis.
4. Ist es energiesparender, mit mehreren Personen zu saunieren?
- Ja! Wenn du mit Freunden oder der Familie in die Sauna gehst, wird die aufgeheizte Sauna optimal genutzt. Mit mehreren Personen gleichzeitig zu saunieren ist energiesparend und steigert das gemeinsame Erlebnis.
5. Warum sollte die Saunatür während des Betriebs geschlossen bleiben?
- Eine geschlossene Tür hält die Wärme in der Sauna, wodurch das Nachheizen reduziert wird. So bleibt die Temperatur stabil und du sparst Energie.
6. Wie sollte ich die Sauna nach dem Saunagang lüften, um Energie zu sparen?
- Lüfte die Sauna nach dem Saunieren kurz, damit die Feuchtigkeit entweicht, ohne dass die Sauna komplett auskühlt. So sparst du beim nächsten Saunagang Energie, da die Kabine schneller wieder auf Temperatur kommt.