Mit der wachsenden Beliebtheit der Infrarotsaunen, auch als Infrarotwärmekabinen oder kurz IR-Kabinen bekannt, stellen sie mittlerweile eine ernsthafte Alternative zu der traditionellen Sauna dar. Das liegt vor allem daran, dass die Infrarotstrahlung den Körper weniger belastet als die trockene Hitze einer finnischen Sauna und weniger auf den Kreislauf schlägt wie der heiße Dampf. Dafür verwendet die IR-Kabine spezielle Strahler, die je nach Typ verschiedene Teile des infraroten Spektrums abgeben. In diesem Artikel stellen wir dir den ABC-Strahler der Kabinen vor und erläutern dessen Vor- und Nachteile.
Funktionsweise einer Infrarotkabine
Infrarotkabinen erzeugen die angenehme Saunawärme durch sogenannte Wärmestrahler, auch Heizstrahler genannt. Diese Geräte strahlen die von ihnen erzeugte Wärme größtenteils ab, wodurch eine wohlige Umgebung entsteht, die für ein angenehmes Saunaerlebnis sorgt.
Unterschied zu klassischen Saunaheizungen
Im Gegensatz zu traditionellen Saunaheizungen, wie beispielsweise einem Saunaofen, der die Umgebungsluft durch Konvektion erwärmt und so den Saunagänger ins Schwitzen bringt, senden Infrarotwärmestrahler unsichtbare Strahlen des infraroten Spektrums aus. Diese Strahlen werden erst bei Kontakt mit dem Körper in Wärme umgewandelt, ein Prozess, der als Wärmestrahlung bekannt ist. Die resultierende Wärme wird vom Körper absorbiert und teilweise wieder abgegeben. Die Temperatur in einer Infrarotkabine bleibt im Vergleich zu einer finnischen Sauna (80 bis 100 Grad Celsius) relativ kühl, nämlich bei 45 bis 65 Grad Celsius, was die geringere Belastung für Herz-Kreislauf und Atemwege erklärt.
Vergleich mit Sonnenstrahlen
Um das Prinzip der Wärmestrahlung besser zu verstehen, kann man einen einfachen Vergleich mit der Sonne ziehen: Stell dir vor, du sitzt im Schatten und ein Sonnenstrahl trifft deinen Arm. Genau dort, wo der Strahl deine Haut berührt, spürst du sofort Wärme, während die nicht beleuchteten Hautpartien kühl bleiben.
Kleine Exkursion: Strahlentypen der Sonne
Die Strahlen der Sonne umfassen verschiedene Anteile:
6,1 Prozent ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen): Wellenlänge von 380 Nanometern (nm)
51,8 Prozent sichtbares Licht: Wellenlänge von 380 bis 780 nm
29,4 Prozent Infrarot-A-Strahlen: Wellenlänge von 780 bis 1.400 nm
12,7 Prozent Infrarot-B-Strahlen: Wellenlänge von 1.400 bis 3.000 nm
0,0 Prozent Infrarot-C-Strahlen: Wellenlänge von 3.000 bis 6.000 nm
Infrarotstrahler in der Infrarotsauna
Infrarotstrahler in Infrarotsaunen lassen sich nach der Art ihrer Strahlung, die jeweils unterschiedliche Wirkungen haben, in drei Haupttypen unterscheiden:
IR-A-Strahler (kurzwellige IR-Strahlung): Diese Strahler erwärmen den Körper tiefenwirksam und weniger die Luft und Umgebung. Dabei ist sie die „schwächste“ Strahlung und wird von der oberen Hautschicht aufgenommen.
IR-B-Strahler (mittelwellige IR-Strahlung): Diese Strahler erwärmen den Körper und weniger die Luft und Umgebung. Die B-Strahlen sind dabei wirksamer, da diese auch unter die Haut gelangen und bereits für eine Tiefenwärme sorgen.
IR-C-Strahler (langwellige IR-Strahlung): Diese Strahler erwärmen vor allem die Luft und die Umgebung.
Diese drei Typen können einzeln, kombiniert oder als ABC-Strahler eingesetzt werden. Die gängigsten Modelle sind mit IR-A-Strahlern oder IR-B-Strahlern ausgestattet, während man eine reine IR-C-Kabine eher selten sieht.
Anwendungsbereiche und Vorteile
Kurzwellige IR-A-Strahler werden vor allem in medizinischen Therapien genutzt und weniger im Privatbereich. Mittelwellige IR-B-Strahler hingegen sind in privaten Infrarotkabinen am häufigsten vertreten. IR-C-Strahler, die vor allem die Luft und die Umgebung erwärmen, sorgen für das klassische Saunagefühl und werden ebenfalls in privaten Infrarotkabinen installiert, dann allerdings in Kombinationen mit anderen Strahlern.
Strahlerarten und ihre Wirkung
Die Wirkung der Strahler basiert auf der Eindringtiefe der infraroten Strahlen in den Körper, die bis zu mehreren Millimeter betragen kann. IR-B- und IR-C-Strahlen erreichen nur die Hornhaut, während IR-A-Strahlen auch die Unterhaut durchdringen. Da der menschliche Körper Wärme leitet, dringt diese auch tiefer vor.
Infrarot-Typ |
Eindringtiefe |
Wellenlänge |
---|---|---|
IR-A | ca. 4 bis 5 mm |
780 bis 1400 nm |
IR-B | ca 2 mm |
1400 bis 3000 nm |
IR-C |
1 mm |
über 3000 mm |
Vergleich der Strahlertypen
Infrarotwärmestrahler werden in drei Haupttypen unterschieden:
Vollspektrumstrahler (ABC-Strahler): Diese Strahler decken alle drei infraroten Strahlungsarten ab. Da die Infrarotstrahlen bei einem Vollspektrumstrahler tief in den menschlichen Organismus eindringen, erreichen die Strahlen auch stärker durchblutete Hautschichten. Die Tiefenwärme verteilt sich so rasch im gesamten Körper und führt zu einer Erhöhung der Körpertemperatur.
Keramikstrahler und Magnesiumstrahler: Diese Strahler senden hauptsächlich mittelwellige IR-B-Strahlen.
Flächenstrahler und Karbonstrahler: Diese Strahler nutzen vor allem IR-C-Strahlen. Der Innenraum der Infrarotkabine heizt langsam auf und du wirst von innen heraus gewärmt.
In unserem ausführlichen Ratgeber „Die Vor- und Nachteile einer Infrarotkabine – Zeit zum Entspannen“, zeigen wir dir ausführlich, was die unterschiedlichen Typen für eine Wirkung haben.
Durch die optimierte Nutzung der infraroten Strahlung und die geringere Belastung für den Körper bieten Infrarotkabinen eine attraktive Alternative zu klassischen Saunatypen. Entdecke die Vorteile und erlebe eine neue Art der Entspannung.
Strahlertypen – unterteilt nach Aufbau
Infrarotstrahler lassen sich anhand ihres Aufbaus in zwei Hauptkategorien unterteilen:
Punktstrahler (auch Stab- oder Linienstrahler genannt):
Diese umfassen verschiedene Typen wie Magnesiumstrahler, Keramikstrahler, Quarzstrahler, Glasstrahler und Metallstrahler. Sie sind mit Materialien wie Quarzsand, Lava oder Magnesiumoxid gefüllt.
Flächenstrahler:
Dazu gehören Geräte mit Karbonflächenheizung (Karbon-Wärmeplatten oder Kohlenstoff-Wärmeplatten), Heizfolien und Metallplatten.
Vorteile einer Infrarotkabine mit ABC-Vollspektrumstrahler/ABC-Strahler
Eine Infrarotkabine mit ABC-Vollspektrumstrahler bietet ein vollständiges Strahlungsspektrum. Diese Strahler, auch als Tiefenstrahler bezeichnet, kombinieren die IR-Strahlungsarten A, B und C. Dies ermöglicht tief eindringende IR-A-Strahlen sowie IR-B-Strahlen, die zusammen mit IR-C-Strahlen die Kabine erwärmen. Dadurch ähnelt das Klima in der Kabine einer klassischen Sauna.
Wer sollte auf die Nutzung einer Infrarotkabine mit ABC-Strahlern verzichten?
- Kinder
- Schwangere
- Personen, die herkömmliche Saunen nicht gut vertragen
- Unterscheidung zwischen ABC-Strahlern und Dunkelstrahlern
- ABC-Strahler, auch Hellstrahler genannt, leuchten aufgrund der IR-A-Strahlung und geben ein rötliches oder gelbliches Licht ab.
Magnesiumstrahler
Unter den ABC-Strahlern gibt es auch Magnesiumstrahler, die mit Magnesiumoxid gefüllt sind. Diese Strahler haben einen sehr hohen Anteil an IR-C-Strahlung, bis zu 95 Prozent.
Vor- und Nachteile von Infrarotkabinen mit ABC-Strahlern
Vorteile:
- Das Strahlungsspektrum ähnelt dem der Sonne, wodurch die Strahlung intensiv und natürlich wirkt.
- Moderne ABC-Strahler verteilen die Wärmestrahlen gleichmäßig.
- Sie sind leistungsstark und vielseitig einsetzbar, auch für therapeutische Zwecke.
- Keine Vorheizzeit erforderlich, die Strahlungswärme wird sofort nach dem Einschalten abgegeben, was spontane Saunagänge ermöglicht.
Nachteile:
- Bei unsachgemäßer Nutzung besteht die Gefahr von Hautverbrennungen.
- Es ist wichtig, den empfohlenen Mindestabstand zu den Strahlern einzuhalten und gegebenenfalls vorhandene Schutzgitter zu nutzen.
- Punkt- oder Stabstrahler geben ihre Strahlung punktuell ab, daher sollte man direkt vor den Strahlern sitzen, um die volle Wirkung zu spüren. Dies ermöglicht eine gezielte Bestrahlung bestimmter Körperbereiche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist eine Infrarotkabine?
Eine Infrarotkabine, auch bekannt als Infrarotsauna oder Infrarotwärmekabine, ist eine spezielle Art von Sauna, die Infrarotstrahler verwendet, um Wärme zu erzeugen. Diese Strahler senden Infrarotstrahlen aus, die den Körper direkt erwärmen, anstatt die Umgebungsluft zu erhitzen.
Wie unterscheidet sich eine Infrarotkabine von einer traditionellen Sauna?
Der Hauptunterschied liegt in der Art der Wärmeerzeugung. Während eine traditionelle Sauna die Luft durch einen Saunaofen aufheizt (Konvektion), verwendet eine Infrarotkabine Infrarotstrahlen, die direkt vom Körper absorbiert werden (Wärmestrahlung). Dadurch bleibt die Lufttemperatur in einer Infrarotkabine niedriger, was weniger belastend für Herz-Kreislauf und Atemwege ist.
Welche Arten von Infrarotstrahlern gibt es?
Es gibt drei Haupttypen von Infrarotstrahlern:
- IR-A-Strahler (kurzwellige IR-Strahlung): Dringt in die obere Hautschicht ein und erwärmt den Körper direkt.
- IR-B-Strahler (mittelwellige IR-Strahlung): Erwärmt den Körper und die Luft in der Kabine.
- IR-C-Strahler (langwellige IR-Strahlung): Erwärmt hauptsächlich die Luft und die Umgebung in der Kabine.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet eine Infrarotkabine?
Eine Infrarotkabine kann verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten, darunter:
- Förderung der Durchblutung
- Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen
- Unterstützung der Entgiftung des Körpers
- Verbesserung der Hautgesundheit
- Entspannung und Stressabbau
Wie lange und wie oft sollte man eine Infrarotkabine nutzen?
Für optimale Ergebnisse wird empfohlen, eine Infrarotkabine etwa 3–4 Mal pro Woche für jeweils 20–30 Minuten zu nutzen. Es ist jedoch wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und bei Bedarf Pausen einzulegen.
Ist die Nutzung einer Infrarotkabine sicher?
Ja, die Nutzung einer Infrarotkabine ist in der Regel sicher. Es ist jedoch ratsam, vor der ersten Nutzung einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn du unter gesundheitlichen Problemen leidest. Achte darauf, ausreichend zu trinken und die empfohlene Nutzungsdauer nicht zu überschreiten.