Winterfest im Gartenhaus: Wie du Pflanzen erfolgreich überwintern kannst

Yara Samira Grohnert

Das Überwintern von Pflanzen ist eine wichtige Aufgabe, wenn du deine grünen Schätze gesund durch die kalte Jahreszeit bringen möchtest. Nicht alle Pflanzen sind winterhart, und gerade exotische und mediterrane Pflanzen brauchen besondere Pflege und Schutz im Winter. In diesem Artikel zeigen wir dir, warum dein Gartenhaus die optimale Lösung für das Überwintern deiner Pflanzen darstellen kann und was du beachten solltest!

Überwintern – warum überhaupt?

Pflanzen, die an wärmere Klimazonen gewöhnt sind, überleben den Winter ohne Schutz nicht. Frost und extreme Temperaturschwankungen können sie schädigen, was sich im Frühjahr in schlechterem Wachstum, weniger Blüten und im schlimmsten Fall im Absterben der Pflanze äußern kann. Daher ist das Überwintern eine präventive Maßnahme, um die Investition in Pflanzen langfristig zu erhalten. Exotische und kälteempfindliche Pflanzen, wie Zitrusbäume oder Fuchsien, brauchen einen frostfreien Raum, um die kalte Jahreszeit zu überstehen und im nächsten Frühling wieder voll aufzublühen. Indem du deine Pflanzen gut über den Winter bringst, sicherst du dir zudem eine kosten- und ressourcenschonende Gartensaison, da du im Frühjahr nicht alle Pflanzen neu anschaffen musst.

Frost sollte unbedingt vermieden werden
Frost sollte unbedingt vermieden werden

Das Gartenhaus: ein geeigneter Ort zum Überwintern?

Ein Gartenhaus bietet gegenüber anderen Überwinterungsorten wie Keller oder Garage zahlreiche Vorteile. Es ermöglicht eine kontrollierte Umgebung, in der Temperatur, Feuchtigkeit und Licht an die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzenarten angepasst werden können. Zudem bietet ein Gartenhaus Schutz vor extremen Witterungsbedingungen, die im Freien oft unberechenbar sind. Darüber hinaus lässt sich das Gartenhaus flexibel nutzen – im Sommer als Aufenthaltsort oder Lagerraum, im Winter als Schutzraum für empfindliche Pflanzen. Dank moderner Isolierungstechniken und Belüftungssysteme kann das Gartenhaus individuell auf die Winterruhe der Pflanzen abgestimmt werden. Weiterhin erleichtert seine Nähe zum Garten auch die Arbeit, die entsteht, wenn die Pflanzen vor und nach der Winterruhe transportiert werden müssen.

Überwintern verschiedener Pflanzenarten

Nicht alle Pflanzen benötigen den gleichen Schutz im Winter. Einige Pflanzenarten sind kälteempfindlicher als andere und brauchen besondere Aufmerksamkeit. Weiterhin bieten sich vor allem Pflanzen in Pflanzkübeln für das Überwintern im Gartenhaus an, da diese leicht transportiert werden können. Hier bekommst du einen kleinen Überblick. Informiere dich bestenfalls über die genauen Bedürfnisse deiner Pflanzen.

Kälteempfindliche Pflanzen

Kälteempfindliche Pflanzen wie Fuchsien, Geranien und Bougainvillea vertragen keinen Frost und sollten unbedingt frostfrei überwintert werden. Sie benötigen Temperaturen zwischen 5 und 10 °C und eine mäßige Wassergabe. Besonders wichtig ist es, die Pflanzen während der Wintermonate nicht zu stark zu gießen, da Staunässe schnell zu Wurzelfäule führen kann.

Mediterrane und tropische Pflanzenarten

Mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume, Zitruspflanzen und Lavendel brauchen eine kühle, aber frostfreie Umgebung, um gut zu überwintern. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 5 und 12 °C. Tropische Pflanzen wie Hibiskus und Orchideen hingegen benötigen eine wärmere Umgebung mit Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Beide Pflanzentypen profitieren von einer konstanten Luftfeuchtigkeit und guter Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Exotische Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen wie der Ficus, Monstera oder Palmenarten können ebenfalls im Gartenhaus überwintern, solange die Temperaturen nicht zu stark absinken. Sie sollten bei Temperaturen um 15 bis 20 °C gehalten werden und regelmäßig, aber nicht zu stark gegossen werden. Auch ist es bei diesen Pflanzen wichtig, auf eine ausreichende Beleuchtung zu achten.

Das Gartenhaus vorbereiten

Bevor das Gartenhaus als Überwinterungsquartier für Pflanzen genutzt werden kann, ist es wichtig, es gründlich vorzubereiten. Die Wahl des Standorts, die richtige Isolierung und der Schutz vor Kälte sowie eine ausreichende Belüftung und Beleuchtung sind entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Überwinterung. Natürlich spielt es auch eine Rolle, welche Pflanzen in deinem Gartenhaus überwintern.

Standortwahl und Klimabedingungen

Der Standort des Gartenhauses ist wichtig für das Mikroklima im Inneren. Idealerweise steht es an einem sonnigen Ort, um die natürliche Erwärmung zu unterstützen. Ein windgeschützter Standort hilft, Wärmeverluste zu minimieren. Auch sollten die lokalen klimatischen Bedingungen bei der Planung berücksichtigt werden: In besonders kalten Gegenden ist möglicherweise eine zusätzliche Heizung erforderlich, um frostempfindliche Pflanzen sicher durch den Winter zu bringen.

Isolierung und Schutz vor Kälte

Eine gute Isolierung ist das A und O beim Überwintern, damit deine Pflanzen nicht erfrieren. Fenster und Türen sollten möglichst dicht abschließen, um Zugluft zu vermeiden. Eine zusätzliche Isolierung der Wände, zum Beispiel durch Dämmmaterialien, kann helfen, die Wärme im Inneren zu halten. In sehr kalten Regionen kann auch der Einsatz von elektrischen Heizungen oder Frostwächtern sinnvoll sein – lies hierzu gerne unseren Artikel „Heizung fürs Gartenhaus“. Es ist wichtig, die Temperatur konstant zwischen ca. 5 und 10 °C zu halten – je nach den Bedürfnissen der Pflanzen.

Mehrere Fenster und eine gute Isolierung sind wichtig
Mehrere Fenster und eine gute Isolierung sind wichtig

Belüftung und Feuchtigkeitskontrolle

Neben der Isolierung ist auch eine ausreichende Belüftung von großer Bedeutung. Ein schlecht belüftetes Gartenhaus kann schnell zu Problemen wie Schimmelbildung und schlechter Luftzirkulation führen. Regelmäßiges Lüften sorgt hierbei für den nötigen Luftaustausch. Darüber hinaus sollte die Luftfeuchtigkeit überwacht werden. Besonders tropische Pflanzen brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, während andere Arten trockenere Luft bevorzugen.

Beleuchtung: Natürliches Licht und künstliche Beleuchtungsoptionen

Licht ist auch im Winter essenziell für das Wohlbefinden der Pflanzen. Da die Tage im Winter kürzer sind, reicht das natürliche Licht oft nicht aus. Pflanzen benötigen etwa 6 bis 8 Stunden Licht pro Tag. Aus diesem Grund sind Gartenhäuser mit integrierten Fenstern optimal für das Überwintern. Zusätzlich können spezielle Pflanzenlampen Abhilfe schaffen. LED-Lampen mit einem breiten Lichtspektrum sind besonders geeignet, da sie wenig Energie verbrauchen und gleichzeitig das Wachstum der Pflanzen unterstützen.

Pflegemaßnahmen während der Überwinterung

Die richtige Pflege deiner Pflanzen während der Wintermonate ist entscheidend für ihre Gesundheit und Vitalität. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest.

Gießen: Wie oft und wie viel? Während des Winters benötigen Pflanzen weniger Wasser als im Sommer. Gieße deine Pflanzen nur, wenn der Boden trocken ist, und achte darauf, dass keine Staunässe entsteht. Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen.

Düngung: Wann und in welchem Umfang? Im Winter ist das Pflanzenwachstum verlangsamt, daher ist auch der Nährstoffbedarf geringer. Düngen sollte in dieser Zeit sparsamer erfolgen. Verwende einen langsam freisetzenden Dünger und reduziere die Düngermenge im Vergleich zu den Sommermonaten, um deine Gewächse nicht zu überdüngen.

Schädlingsbekämpfung: Präventive Maßnahmen und Behandlung: Auch im Winter können Schädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse aktiv sein. Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen und behandle sie gegebenenfalls mit geeigneten Mitteln. Präventive Maßnahmen wie das Entfernen von abgestorbenen Pflanzenteilen und das Überprüfen der Pflanzen können helfen, größere Probleme zu vermeiden.

Kontrolle von Krankheiten und Schimmelbildung: Achte darauf, dass deine Pflanzen nicht unter Schimmelbildung oder Krankheiten leiden. Ein feuchtes Klima im Gartenhaus kann Schimmel begünstigen, daher ist eine gute Belüftung wichtig. Entferne bei Bedarf betroffene Pflanzenteile und sorge dafür, dass die Umgebung trocken bleibt.

Das Ende der Winterruhe: Vorbereitung auf den Frühling

Wenn der Frühling naht, ist es Zeit, deine Pflanzen aus dem Gartenhaus auf die Rückkehr ins Freie vorzubereiten.

  • Langsame Gewöhnung an steigende Temperaturen: Um einen Schock durch plötzliche Temperaturänderungen zu vermeiden, solltest du deine Pflanzen schrittweise wieder an die frische Luft bringen. Stelle sie zunächst an einen geschützten Ort und erhöhe die Zeit, die sie draußen verbringen, allmählich.
  • Rückschnitt und Umtopfen: Überprüfe deine Pflanzen auf notwendige Rückschnitte und Umtopfbedarf. Entferne abgestorbene Teile und stelle sicher, dass die Wurzeln ausreichend Platz haben, um weiter zu wachsen. Ein geeigneter Rückschnitt kann das Wachstum im Frühling fördern.
  • Schrittweise Rückkehr ins Freie: Führe deine Pflanzen behutsam an die Außenbedingungen heran, indem du sie tagsüber nach draußen stellst und nachts zurück ins Gartenhaus bringst. Diese schrittweise Akklimatisierung hilft den Pflanzen, sich besser an die neuen Bedingungen anzupassen. Durch die praktische Lage des Gartenhauses bleibt dir hier – im Vergleich zum Überwintern in der Wohnung oder im Keller – viel Weg und Zeit erspart.

Pflanzen im Gartenhaus überwintern – Fazit

Das Gartenhaus bietet sich also als hervorragender Ort für die Überwinterung von Pflanzen an. Es ermöglicht Schutz vor extremen Temperaturen und Witterungsbedingungen sowie eine kontrollierte Umgebung, die viele Pflanzen benötigen, um gesund zu bleiben. Dazu kannst du mit der richtigen Vorbereitung und Pflege sicherstellen, dass deine Pflanzen den Winter gut überstehen und im Frühling bereit für die neue Saison sind!

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Pflanzen eignen sich besonders gut zum Überwintern im Gartenhaus?


Pflanzen, die frostempfindlich sind oder aus mediterranen und tropischen Regionen stammen, eignen sich besonders gut für das Überwintern im Gartenhaus. Dazu gehören:

  • Zitruspflanzen (z.B. Zitronen- und Orangenbäume)
  • Olivenbäume
  • Fuchsien
  • Bougainvillea
  • Geranien
  • Hibiskus
  • Palmenarten (z.B. Fächerpalmen)

Welche Temperatur sollte im Gartenhaus für die Überwinterung herrschen?


Die ideale Temperatur für die Überwinterung liegt zwischen 5 und 15 °C, je nach Pflanzenart. Mediterrane Pflanzen benötigen Temperaturen zwischen 5 und 10 °C, während tropische Zimmerpflanzen wie Palmen etwas wärmer, bei etwa 15 bis 20 °C, gehalten werden sollten.

Wie oft sollte man Pflanzen im Winter gießen?


Während der Überwinterung benötigen die Pflanzen weniger Wasser, da sie sich in einer Ruhephase befinden. In der Regel reicht es, sie alle zwei bis drei Wochen zu gießen. Die Erde sollte leicht feucht, aber nicht nass sein, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Brauchen Pflanzen im Winter zusätzliches Licht?


Ja, im Winter sind die Tage kürzer, und das natürliche Licht reicht oft nicht aus. Pflanzen benötigen etwa 6 bis 8 Stunden Licht pro Tag. Künstliche Beleuchtung wie spezielle Pflanzenlampen (LED-Lampen mit einem breiten Lichtspektrum) können helfen, den Lichtbedarf zu decken.

Wie schütze ich meine Pflanzen vor Schädlingen im Winter?


Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen sind wichtig, um Schädlinge wie Spinnmilben, Blattläuse oder Schildläuse frühzeitig zu entdecken. Eine gute Belüftung und das Vermeiden von Staunässe können Schimmel und Schädlingsbefall vorbeugen. Im Falle eines Befalls sollten natürliche Mittel wie Neemöl oder biologische Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Pflanzen aus dem Gartenhaus wieder ins Freie zu stellen?


Sobald die Außentemperaturen konstant über dem Gefrierpunkt liegen, können die Pflanzen schrittweise wieder an das Freilandklima gewöhnt werden. Am besten stellt man sie anfangs nur tagsüber an einen geschützten Ort im Freien und steigert dann langsam die Dauer.

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