Sommerzeit ist Terrassenzeit! Ob für gesellige Grillabende, entspannte Nachmittage mit einem guten Buch oder als Spielplatz für die Kinder – eine Terrasse ist der Sommerhotspot schlechthin. Damit du langfristig Freude an deinem Outdoor-Paradies hast, ist die Wahl des richtigen Bodenbelags entscheidend. Du bist dir unsicher, ob du lieber Dielen aus WPC oder Holz verlegen sollst? In unserer umfassenden Übersicht beleuchten wir die Vor- und Nachteile von Holzdielen und Dielen aus WPC (Wood-Plastic-Composite).
WPC oder Holz? So entscheidest du dich richtig
Bei der Wahl des richtigen Bodenbelags für deine Terrasse solltest du folgende Faktoren berücksichtigen:
- Personenzahl: Wie viele Personen nutzen die Terrasse täglich?
- Lage und Ausrichtung der Terrasse: Eine Terrasse, die nach Norden oder Osten ausgerichtet ist, ist einer extremeren Witterung ausgesetzt als eine nach Süden ausgerichtete Terrasse.
- Wohnort: Gleiches gilt für deinen Wohnort. Ein Haus im Norden muss statistisch gesehen mehr Regen aushalten als eines im Süden – und somit auch der Dielenboden deiner Terrasse.
Tipp:
Denke bei ungünstigen Witterungsverhältnissen darüber nach, eine Terrassenüberdachung anzubringen. Damit kannst du die Terrasse auch bei schlechtem Wetter nutzen und die Wahl des Bodens fällt weniger ins Gewicht.
Terrassendielen aus Holz
Vorteile von Holzdielen
Du bevorzugst Natur pur? Holzdielen bieten eine natürliche Optik, die sich harmonisch in jeden Garten einfügt. Die verschiedenen Holzarten für Terrassendielen variieren in Farbnuance, Dichte, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. Großer Vorteil von Holzdielen ist, dass du sie auch bei heißen Temperaturen barfuß begehen kannst. Zudem besitzen Terrassendielen aus Holz eine hohe mechanische Festigkeit.
Beliebte Holzarten für Terrassenbeläge sind:
- Douglasie: Douglasien kommen ursprünglich aus Nordamerika, werden aber seit geraumer Zeit auch in Deutschland forstwirtschaftlich angebaut. Sie sind resistent gegen Witterung, Pilz- und Schädlingsbefall. Rissbildung tritt nur minimal auf.
- Bangkirai: Bei Bangkirai handelt es sich um eine exotische Holzart aus Südostasien. Es weist eine hohe Widerstandskraft gegen Feuchtigkeit und Schädlinge auf und ist besonders langlebig.
- Kiefer, Eiche, Lärche: Diese Holzarten sind heimische Holzarten. Sie müssen nicht importiert werden und glänzen deshalb mit einer guten Qualität zu günstigen Preisen. Kiefernholz ist besonders preiswert, Eiche und Lärche sind aber langlebiger.
Nachteile von Holzdielen:
Ohne regelmäßige Pflege verlieren Holzdielen durch Sonneneinstrahlung schnell ihr ursprüngliches Aussehen und nehmen einen silbergrauen Farbton an. Greife bei der Wahl des richtigen Holzschutzes deshalb auf ein Mittel mit integriertem UV-Schutz zurück. Achte außerdem auf eine regelmäßige Pflege (ein- bis zweimal im Jahr), die das Folgende umfasst:
- Ölen
- Lasieren oder
- Schutzfarben auftragen
Ein weiterer Nachteil von Holzdielen ist die Anfälligkeit für Feuchtigkeit, die Schimmel und Verrottung verursachen kann, insbesondere bei einer Terrasse in Nordlage.
Exkurs: Dauerhaftigkeitsklassen
Holz, das sich für den Einsatz auf Terrasse oder Balkon eignet, muss eine bestimmte Dauerhaftigkeitsklasse aufweisen. Doch was bedeutet das genau?
Holz mit einer niedrigen Dauerhaftigkeitsklasse (I–II) ist widerstandsfähiger und langlebiger gegenüber Witterungseinflüssen, Pilzbefall und holzzerstörenden Insekten im Vergleich zu Holz mit einer höheren Klasse.
Die Klassifizierung erfolgt nach verschiedenen DIN-Normen, abhängig von der Art des Pilz- oder Insektenbefalls.
Bangkirai zählt zu den Holzarten mit der besten Dauerhaftigkeitsklasse (II), ebenso wie viele andere exotische Hölzer. Unter den heimischen Hölzern gehört Robinie (I) zu den langlebigsten. Auch WPC fällt in eine niedrige Dauerhaftigkeitsklasse, da diese Dielen allgemein nicht von Insekten befallen werden.
Danach folgen Hölzer wie Eiche, Douglasie, Lärche und Kiefer, die sich unbehandelt in den Klassen III–IV bewegen. Kesseldruckimprägnierte Kieferndielen haben zwar eine geringere Dauerhaftigkeitsklasse, sind jedoch preislich attraktiver als viele ihrer Konkurrenten.
Bei Holzarten wie Buche, Esche, Fichte und Kiefer kann die natürliche Dauerhaftigkeitsklasse durch thermische Modifizierung deutlich verbessert werden. Unbehandelte Buche mit Dauerhaftigkeitsklasse V ist z. B. nicht ausreichend für die Verwendung im Außenbereich geeignet, Thermobuche allerdings entspricht der Dauerhaftigkeitsklasse I. Thermofichte, -kiefer und -esche entsprechen der Dauerhaftigkeitsklasse II.
WPC-Dielen
Was ist WPC?
WPC steht für Wood-Plastic-Composite, ein Gemisch aus Holzfasern und Kunststoff. Es vereint die natürliche Optik von Holz mit den Vorteilen von Kunststoff.
Vorteile von WPC-Dielen
WPC-Dielen überzeugen mit einer großen Auswahl von Farben und Designs und bieten sich besonders für Terrassen rund um Swimmingpools oder Gartenteiche an. Weitere Vorteile sind:
- geringe Pflegeanforderungen
- hohe Rutschfestigkeit
- Splitterfreiheit
- Resistenz gegen Feuchtigkeit
Nachteile von WPC-Dielen
Die Qualität der WPC-Dielen variiert stark. Minderwertige Produkte können nach einiger Zeit wie billiges Plastik aussehen. Terrassendielen aus Kunststoff können mit dem natürlichen Aussehen von Holz nicht immer mithalten. Hochwertige WPC-Dielen sind etwas teurer, halten dafür aber auch länger.
Varianten von WPC-Dielen
Terrassendielen aus WPC sind in verschiedenen Farben, unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und Profilen erhältlich.
Profil: WPC-Dielen mit Massivprofil sind teurer, dafür aber langlebiger und formstabiler. WPC-Dielen mit Hohlkammerprofil bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, sind jedoch anfälliger für Risse und Verformungen bei extremen Temperaturen. Die Hohlkammern der Terrassendielen bieten allerdings gute Dämmeigenschaften. Das besonders geringe Gewicht von Terrassendielen mit Hohlkammerprofil macht sie ideal für die Verlegung auf Balkonen. Sie sind zudem leicht zu verarbeiten und zu verlegen. Das Hohlkammerprofil ermöglicht eine barrierefreie Verlegung von Kabeln – für ein einheitliches und harmonisches Terrassenbild.
Struktur: Die Oberflächenstruktur der Dielen kann geriffelt, strukturiert oder glatt sein. Eine glatte Oberfläche der Terrassendiele verhindert das Absetzen von Schmutz und ist demnach besonders pflegeleicht. Dielen mit Oberflächenstrukturierung besitzen dagegen eine natürlichere Ausstrahlung. WPC-Terrassendielen mit geriffelter Oberflächenstruktur punkten mit ihrer Rutschfestigkeit und eignen sich deshalb optimal für die Poolumrandung.
Farbe: Braun, grau oder anthrazit? Geriffelt, glatt oder mit Hohlkammerprofil? Wähle die passende Farbe und Oberfläche für den Terrassenbelag nach deinem persönlichen Geschmack und Vorlieben aus.
Die Vor- und Nachteile von Holz- und WPC-Dielen im Vergleich
Fazit
Die Entscheidung zwischen Holz- und WPC-Dielen hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Holzdielen bieten eine natürliche, warme Optik, erfordern jedoch regelmäßige Pflege. WPC-Dielen sind pflegeleichter und langlebiger, können jedoch optisch nicht immer mit der Holzvariante festhalten. Beide Materialien haben ihre spezifischen Vorteile und eignen sich für unterschiedliche Einsatzbereiche und klimatische Bedingungen.
Durch eine sorgfältige Abwägung kannst du die beste Entscheidung für deine Terrasse treffen und viele Jahre Freude an deinem Außenbereich haben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie entscheide ich mich zwischen Holz- und WPC-Terrassendielen?
Berücksichtige die tägliche Nutzung, die Ausrichtung deiner Terrasse und deinen Wohnort. Eine nach Norden oder Westen ausgerichtete Terrasse ist extremer Witterung ausgesetzt. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen kann eine Terrassenüberdachung die Wahl des Bodenbelags erleichtern.
Welche Vorteile bieten Holzdielen?
Holzdielen bieten eine natürliche Optik, sind bei heißen Temperaturen barfuß begehbar und haben eine hohe mechanische Festigkeit. Beliebte Holzarten wie Douglasie und Bangkirai sind resistent gegen Witterung und Schädlinge.
Was sind die Nachteile von Holzdielen?
Ohne regelmäßige Pflege verlieren sie ihr Aussehen durch Sonneneinstrahlung, sind anfällig für Feuchtigkeit und können Schimmelbildung erleiden, insbesondere bei Nordlagen.
Was bedeuten Dauerhaftigkeitsklassen bei Holz?
Dauerhaftigkeitsklassen geben an, wie widerstandsfähig Holz gegen Witterung, Pilz- und Insektenbefall ist. Holz mit niedrigerer Klasse ist langlebiger. Bangkirai und Robinie gehören zu den langlebigsten Holzarten.
Was sind die Vor- und Nachteile von WPC-Dielen?
WPC-Dielen vereinen die natürliche Optik von Holz mit den Vorteilen von Kunststoff, sind resistent gegen Feuchtigkeit und splitterfrei. Allerdings variiert die Qualität stark, minderwertige Produkte können wie billiges Plastik aussehen.