Terrasse auf Stelzen bauen: DIY-Anleitung, Tipps & Co.

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Laue Sommerabende draußen auf der Terrasse verbringen, am kühlen Getränk nippen und mit der Familie oder Freunden plaudern – es gibt kaum etwas Schöneres im Sommer.

Ist dein Außenbereich nicht ebenerdig zur Wohnung, etwa weil dein Haus am Hang liegt oder dein Wohnbereich im Hochparterre, musst du trotzdem nicht auf eine Terrasse verzichten. Die Lösung ist denkbar simpel: eine Terrasse auf Stelzen. Diese gleicht die Höhenunterschiede einfach aus. Gleichzeitig bietet eine erhöhte Terrasse einen Weg in den Garten, wenn du eine Treppe/Stufen anbringst.

Klingt gut? In diesem Beitrag erfährst du die wichtigsten Informationen und Tipps dazu, wie du eine Terrasse auf Stelzen selbst bauen kannst – DIY-Anleitung inklusive.

Was ist eine erhöhte Terrasse?

Bei einer erhöhten Terrasse handelt es sich um eine Terrasse, die mit etwas Abstand über dem Boden „schwebt“. Getragen wird sie z. B. über eine stabile Gerüstkonstruktion aus massiven Stützpfosten (Metall oder Holz) oder über eine Aufschüttung des Bodens.

Wichtig zu beachten beim Bau einer Terrasse auf Stelzen sind folgende Punkte:

  • die Lage des Grundstücks, z. B. am Hang
  • die geplante Höhe/Größe der Terrasse
  • die Unterkonstruktion.

Wie hoch darf man eine Terrasse auf Stelzen bauen?

Die Höhe dieser Terrasse ist in der Regel vorgegeben, da sie dazu dient, Höhenunterschiede zum Haus auszugleichen. Allerdings musst du bei einer Terrasse auf Stelzen ab einer Höhe von 50 cm zwingend eine Baugenehmigung einholen, denn hierbei handelt es sich dann um eine freitragende Konstruktion, die genehmigt werden muss. Zudem musst du – laut Bauvorschriften – die erhöhte Terrasse in diesem Fall mit einer Treppe mit Handlauf und Geländer ausstatten. Welche Vorschriften darüber hinaus für dich und dein Projekt gelten, erfährst du bei dem für dich zuständigen Bauamt.

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Schritt für Schritt zur erhöhten Terrasse

1. Setzen des Fundaments

Im ersten Schritt setzt du das Fundament, das die Basis für die Unterkonstruktion bildet. Hebe hierfür ein 10–20 cm tiefes Loch aus, welches du mit Sand und anschließend mit Schotter befüllst. Mit dem Sand ebnest du den Untergrund, der Schotter dient als Drainage für Regenwasser.

2. Unterkonstruktion errichten

Als nächstes geht es an die Unterkonstruktion, der wichtigste Teil der Terrasse auf Stelzen. Zusammen mit den Stützpfosten trägt die Unterkonstruktion deine Terrasse stabil und sicher.

Lege zunächst die Position der Außenpfosten fest und stecke sie ab mithilfe von Maßband und Richtschnur ab, bevor du das auch mit der Position für die inneren Pfosten machst.

Verwende als Stützpfosten Kanthölzer mit Schlaghülsen aus Stahl und setze diese in den äußeren vier Ecken und im Abstand von einem Meter in einer Tiefe von ca. 80 cm in den Boden ein. Gieße anschließend das Fundament mit Beton aus und verschraube danach die Stützpfosten mit speziellen U-Profilen mit waagerechtem Tragerahmen. Diese tragen die Unterkonstruktionsbalken, die in einem Abstand von ca. 50 cm angebracht werden.

Lass den Beton nun für 3–5 Tage aushärten, bevor du die Terrassendielen verlegst. Decke kurz vor dem Auflegen der Dielen die Tragekonstruktion noch mit Blechen ab, um sie vor Feuchtigkeit und direkten Witterungseinflüssen zu schützen.

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3. Verlegen der Terrassendielen

Im dritten Schritt werden jetzt die Terrassendielen/-fliesen verlegt. Ist deine Wahl auf glatte Holzdielen gefallen, kannst du frei entscheiden, ob du sie parallel oder rechtwinklig zur Hauswand verlegen möchtest. Dielen mit geriffelter Oberfläche sollten rechtwinklig verlegt werden, damit das Regenwasser gut abfließen kann.

Lege die Dielen im richtigen Abstand auf die Unterkonstruktionsbalken und verschraube sie sorgfältig. Idealerweise nutzt du hierfür pro Diele jeweils eine Schraube vorne und hinten und achtest darauf, dass die Schrauben möglichst in einer Linie verlaufen. Schleife nach dem Verlegen noch die Ecken und Kanten einmal ab, sodass eventuell abstehende Splitter entfernt werden.

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4. Terrassenumgebung gestalten

Es ist geschafft – die Terrasse auf Stelzen ist gebaut. Damit aus einer einfachen Terrasse jetzt noch ein echter Wohlfühlort wird, kannst du sie nun entsprechend gestalten. Hierbei sind deiner Kreativität und Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Wie wäre es beispielsweise mit einem Sichtschutzzaun, der für Privatsphäre sorgt? Oder einer hübschen Umrandung mit einem Beet oder einem Steingarten? Je nachdem, wie viel Platz zur Verfügung steht, sind auch Hochbeete eine Idee. Wie du diese richtig mit Kräutern oder Gemüse bepflanzt, erfährst du ebenfalls in unserem Magazin.

Denk auch daran, ein Geländer an der Treppe anzubringen, um sicher von der Terrasse auf Stelzen in den Garten zu gelangen. Hierfür sind ebenfalls viele verschiedene Materialien und Formen möglich. Unser Tipp: Stimme die Treppe für ein besonders harmonisches Gesamtbild auf den Stil der Terrasse ab.

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Welches Material eignet sich als Terrassenboden?

Holz ist wohl das beliebteste Material für den Terrassenboden – und das völlig zu Recht. Der Naturwerkstoff fügt sich harmonisch in jeden Outdoorbereich ein und sorgt für eine warme, gemütliche Atmosphäre.

Möchtest du deine erhöhte Terrasse mit Holzdielen verkleiden, solltest du vorab deine Auswahl treffen, denn die erhältlichen Materialien für Dielen, Fliesen und Platten unterscheiden sich stark in ihren speziellen Eigenschaften.

Tropische Hölzer wie Bangkirai, Cumaru oder Garapa sind beispielsweise besonders robust und langlebig, verziehen sich aufgrund ihrer hohen Formstabilität kaum und verfügen zudem über eine hohe Tragkraft und ein geringes Quellverhalten. Heimische Holzarten wie Douglasie, Kiefer oder Lärche haben im Vergleich zur tropischen Variante eine bessere Ökobilanz, sie sind temperaturneutral und dank des hohen Harzgehalts sehr witterungsbeständig. Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Holzarten für die Terrasse und ihren spezifischen Merkmalen erhältst du in unserem Ratgeber.

Der Nachteil eines Terrassenbelags aus Holz liegt in der Pflege und Wartung. Fliesen und Dielen aus Holz müssen in regelmäßigen Abständen mit einer Lasur oder einem Öl behandelt werden. Auch vor der ersten Nutzung sollten Terrassendielen imprägniert werden, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Terrassendielen_Kiefer

Die zweite Möglichkeit sind Terrassenplatten aus Feinsteinzeug – pflegeleicht und langlebig, vor allem dann, wenn die Terrasse überdacht ist. Da diese Platten ein relativ hohes Gewicht haben, müssen sie besonders sicher abgestützt werden und sind daher nur für Terrassen empfehlenswert, die nicht höher als 50–100 cm sind.

Terrassenplatte_Keramik

Eine tolle Alternative zu Holz und Feinsteinzeug sind WPC-Dielen oder -Fliesen. Bei WPC handelt es sich um ein äußerst pflegeleichtes Holz-Kunststoff-Gemisch (Wood Plastic Composite), das gleichzeitig sehr strapazierfähig und langlebig ist.

Terrassendielen_WPC

Was kostet eine erhöhte Terrasse?

Pauschal lässt sich die Frage danach, wie teuer eine Terrasse auf Stelzen für dich wird, leider nicht beantworten. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter von der Größe der Fläche, vom gewünschten Material und letztlich auch vom Bau selbst.

Entscheidest du dich dazu, einen Handwerksbetrieb mit dem Bau zu beauftragen, musst du um einiges tiefer in die Tasche greifen, als wenn du die erhöhte Terrasse selbst baust. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und helfenden Händen kannst du das Projekt aber auch problemlos in Eigenregie umsetzen. Die Materialien dafür bekommst du in unserem Shop – schau doch gleich mal bei uns vorbei!

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