Rasenpflege im Frühling: So wird dein Garten grüner als je zuvor

Felix Ellenberger

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So machst du deinen Rasen im Frühjahr wieder grün und gesund!

Endlich ist der Winter vorbei, die Temperaturen steigen langsam und die Sonne zeigt sich wieder öfter. Der Garten erwacht aus seinem Winterschlaf und zeigt leichte Beschädigungen. Auch die Spuren von letztem Sommer zeigen sich: braune Flecken und kahle Stellen. Dann ist der Frühling die richtige Zeit, um sich mal einen Tag zu nehmen und den Rasen wieder in Form zu bringen. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen Rasen wieder saftig grün und dicht bekommst, damit er im Sommer der Star deines Gartens wird.

1. Unkraut entfernen und den Rasen reinigen

Bevor der erste Schritt überhaupt getan werden kann, müssen die Temperaturen stimmen. Bei niedrigen Temperaturen im Boden wird ein neuer Rasen wenig Erfolg auf ein erneutes Aufblühen haben. Für ein gesundes Wachstum muss die Mindesttemperatur bei 10 Grad liegen, optimal sind 14 Grad. Somit sind der März und der April die idealen Monate, um mit der Erneuerung anzufangen.

Der erste Schritt zur Rasenpflege im Frühjahr ist das gründliche Reinigen. Über den Winter haben sich oft Laub, Äste und Unkraut angesammelt, die den Rasen ersticken können. Beginne damit, deinen Rasen mit einer Harke oder einem Laubrechen von allem groben Schmutz zu befreien.

Unkraut wie Löwenzahn oder Klee entzieht dem Boden wichtige Nährstoffe, die dein Rasen dringend braucht. Nutze einen Unkrautstecher, um die Wurzeln vollständig zu entfernen. So schaffst du die beste Grundlage für die nächsten Schritte.

2. Vertikutieren bei stark verfilzten oder braunen Stellen

Ist dein Rasen stark verfilzt oder sind braune Stellen sichtbar? Dann ist Vertikutieren angesagt! Verfilzung entsteht durch abgestorbene Grashalme und Moos, die sich über die Zeit ansammeln. Mit einem Vertikutierer entfernst du diese Schicht, damit Luft, Wasser und Nährstoffe wieder an die Wurzeln gelangen können.

Achte darauf, nicht zu tief zu arbeiten. Fang erstmal mit einer Arbeitshöhe von zwei Millimeter an und schau dir das Ergebnis an. Wenn du nicht alles erfasst hast, dann kannst du auch das Gerät auch tiefer einstellen. Die maximale Tiefe von 5 Millimeter ist zum Schutz der Wurzeln und sollte nicht unterschritten werden. Nach dem Vertikutieren sieht dein Rasen vielleicht zunächst etwas mitgenommen aus, aber keine Sorge: Das ist normal und wird sich schnell legen.

Zum Ende entfernst du im den Rasenfilz und das Unkraut zusammen. Das Unkraut kann auch weiterhin als Dünger im Kompost dienen, der Rasenfilz ist jedoch nicht mehr zu gebrauchen.

3. Aerifizieren und Besanden bei verdichtetem Boden

Aerifizieren ist vielen möglicherweise noch kein geläufiger Begriff. Doch für eine blühende Wiese ist es genau das Richtige. Dadurch, dass du im Sommer und Herbst den Boden beansprucht hast und vielleicht Kinder (oder auch Erwachsene) auf dem Rasen gespielt haben, verdichtet sich der Boden. Das erschwert die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen.

Beim Aerifizieren werden mit einer speziellen Maschine oder einem manuellen Aerifizierer kleine Löcher in den Rasen gestochen. Diese Löcher lockern den Boden auf und verbessern die Belüftung. Die kleinen Pellets, die aus dem Boden gestochen werden, sind übrigens hervorragendes Material für den Kompost.

Anschließend solltest du die Löcher mit Sand auffüllen, um die Drainage weiter zu fördern. Das ist besonders wichtig, damit dein Rasen tief wurzeln kann und widerstandsfähiger wird. Pro 1.5 m2 Rasen brauchst du grob 25 kg Sand.

Kalken für einen ausgeglichenen pH-Wert

Einmal im Jahr solltest du deinen Rasen kalken, um den pH-Wert des Bodens auszugleichen. Ein zu saurer Boden begünstigt Mooswachstum und erschwert die Nährstoffaufnahme. Teste vorher den pH-Wert deines Bodens mit einem Testkit aus dem Gartencenter. Liegt der Wert unter 5,5 ist Kalken sinnvoll.

Kalk sorgt dafür, dass der Boden locker bleibt und Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Streue den Kalk gleichmäßig aus und arbeite ihn leicht in den Boden ein.

4. Lücken schließen mit hochwertigem Saatgut

Nach dem Vertikutieren und Aerifizieren siehst du vielleicht kahle Stellen oder Lücken im Rasen. Kein Problem – ab März/April (wenn die Bodentemperatur wie gesagt konstant über 10 Grad liegt) kannst du diese Lücken mit hochwertigem Rasensaatgut schließen.

Wähle eine Rasenmischung, die zu deinen Bedürfnissen passt. Es gibt spezielle Sorten für schattige Flächen, strapazierfähige Rasen für Familien oder feine Zierrasen. Streue das Saatgut gleichmäßig aus und drücke es leicht an, damit es guten Kontakt zum Boden hat.

5. Direkt düngen mit Phosphor-Boost

Sobald alles aufgelockert ist und tote Stellen entfernt worden sind, ist der Zeitpunkt gekommen, um deinen Rasen zu düngen. Wähle einen Dünger mit einem höheren Phosphoranteil, denn Phosphor fördert das Wurzelwachstum wie nichts anderes. Ein starkes Wurzelsystem ist die Basis für einen gesunden und widerstandsfähigen Rasen.

Streue den Dünger gleichmäßig aus und achte darauf, keine Stellen zu vergessen. Ein Streuwagen kann dabei helfen, den Dünger präzise zu verteilen.

6. Kräftig einwässern

Nach dem Düngen und Kalken ist es wichtig, deinen Rasen gründlich zu wässern. Das spült die Nährstoffe in den Boden und verhindert, dass der Dünger Verbrennungen verursacht. Achte darauf, dass das Wasser tief in den Boden eindringt – so stärkst du die Wurzeln und förderst ein gesundes Wachstum.

Gieße am besten in den frühen Morgenstunden, damit das Wasser nicht so schnell verdunstet und der Rasen den ganzen Tag über Feuchtigkeit aufnehmen kann.

7. Danach nur noch zweimal im Jahr düngen

Nach der Frühjahrskur braucht dein Rasen nur noch zweimal im Jahr Dünger: einmal im Sommer und einmal im Herbst. Der Sommerdünger stärkt den Rasen für die heißen Monate, während der Herbstdünger ihn auf den Winter vorbereitet.

Achte darauf, nicht zu viel zu düngen, da dies zu übermäßigem Wachstum und Schwächung des Rasens führen kann.

8. Abdecken gegen hungrige Vögel

Falls du neues Saatgut ausgebracht hast, decke die Fläche leicht ab – zum Beispiel mit einem Gartenvlies. Das schützt die Samen vor hungrigen Vögeln und hilft ihnen, besser zu keimen. Alternativ kannst du die Fläche auch mit einer dünnen Schicht Kompost oder Rasenerde abdecken.

9. Regelmäßige Pflege für langfristigen Erfolg

Damit dein Rasen das ganze Jahr über gesund bleibt, solltest du ihn regelmäßig mähen. Achte darauf, nicht zu kurz zu mähen – eine Höhe von 4–5 Zentimetern ist ideal. Zu kurzes Mähen schwächt den Rasen und macht ihn anfälliger für Unkraut und Krankheiten.

Außerdem solltest du deinen Rasen bei Trockenheit ausreichend wässern und bei Bedarf nachsäen, um Lücken zu schließen.

Fazit

Auch wenn die Anleitung erstmal ein wenig lang scheint, so ist die Erneuerung und Pflege gut an einem Tag zu bewältigen. Es gibt auch viele unterschiedliche Arten, wie du den Rasen umgestalten kannst, zum Beispiel zu einer blühenden Blumenwiese. Von der Unkrautentfernung über das Vertikutieren bis hin zum Düngen und Wässern – jeder Schritt ist wichtig, um ein gesundes und dichtes Grün zu erreichen. Mit ein wenig Geduld und regelmäßiger Pflege wirst du belohnt: Ein saftig grüner Rasen, der nicht nur schön aussieht, sondern auch robust und widerstandsfähig ist.

Also, schnapp dir deine Gartengeräte und leg los! Dein Rasen wird es dir danken.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie wichtig ist das Bewässern im Frühling?

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