Hochbeete richtig anlegen und bepflanzen

Carina Zimmer

Kleine benötigte Fläche, großer Nutzen und eine Top-Ernte: Das Gärtnern im Hochbeet ist nicht ohne Grund so beliebt. Welche Vorteile diese Methode mit sich bringt und worauf du im Detail achten solltest, wenn du dein Hochbeet richtig anlegen möchtest, erfährst du in diesem Beitrag.

Warum ein Hochbeet aufstellen? Sechs Vorteile, die dafürsprechen

Rückengesundes Gärtnern

Jeder, der schon einmal länger am Boden gekniet und Unkraut gejätet hat, kennt das Problem wahrscheinlich: Nach einer Weile schmerzen Rücken und Knie, sodass zwingend eine Pause von der Gartenarbeit nötig ist. Verlegt man das Gemüsebeet vom Boden in ein Hochbeet auf der richtigen Arbeitshöhe, fallen Bücken oder Hinknien weg – man schont seinen Rücken und kann sich länger am Gärtnern erfreuen.

Weiterer Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Beet: Am Hochbeet lässt es sich z. B. auch aus dem Rollstuhl heraus bequem gärtnern, wenn man sich für ein offenes Modell zum Unterfahren entscheidet.

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Gärtnern auf kleinem Raum

Du liebst es, in der Erde zu wühlen, Gemüse auszusäen und Deinen Pflanzen beim Gedeihen zuzusehen, hast aber keinen großen Garten, in dem du nach Herzenslust gärtnern kannst? Kein Problem: Hochbeete bieten bei relativ wenig benötigtem Raum eine Menge Platz für Erbsen, Grünkohl, Salat und Co.

Plus: Sie eignen sich auch für den Einsatz auf Terrassenböden und Balkonen. Beachte bei letzterem aber unbedingt die Statik und die Höchstbelastung der Dauerlast, denn große gefüllte Hochbeete bringen so einiges auf die Waage. Bei einer Größe von 2 m x 1 m x 0,75 m (Breite x Tiefe x Höhe) liegt das Gewicht bei bis zu 1.000 kg/m². Die Infos zu Statik und Traglast erhältst du beim Bauherrn oder Wohnungseigentümer – zusätzlich gilt: Wähle lieber ein schmales, niedriges Modell für Deinen Balkon.

Hochbeet-Terrasse

Gärtnern trotz ungeeigneter Böden

Selbst wenn ein weitläufiger Garten zur Verfügung steht, heißt das nicht automatisch auch, dass eine ergiebige Ernte zu erwarten ist. Ist der Boden ungeeignet, z. B. aufgrund eines sehr hohen Tongehalts, starker durchwurzelung oder von Belastung mit Schwermetallen oder Mineralölen, lässt der Erfolg auch bei einem besonders grünen Daumen auf sich warten. Hier schafft ein richtig angelegtes Hochbeet Abhilfe, da du die Erde zum Befüllen selbst auswählst. Möchtest du beispielsweise ausschließlich Gurken anpflanzen, solltest du für die oberste Schicht eine passende Gemüseerde verwenden. Mehr Tipps rund um das Füllen und Bepflanzen Deines Hochbeets findest du weiter unten im Beitrag.

Hohe Ernteerträge

Die spezielle Befüllung ist auch mit Blick auf die Ernte der springende Punkt. Da im Hochbeet nicht nur Erde selbst zum Einsatz kommt, sondern etwa auch Kompost, Strauchschnitt, Rasenschnitt und Laub, wird das Substrat so nährstoffreich, dass die Ernte in der Regel später sehr üppig ausfällt – auch ohne zusätzlichen Dünger.

Ernte

Verlängerte Erntezeit

Hast du dein Hochbeet richtig angelegt, entsteht durch den Zersetzungsprozess im Inneren des Beets Wärme, die das Wachstum Deiner Pflanzen fördert. Zusätzlich heizt die Sonne von oben und von den Seiten – infolgedessen verlängert sich die Erntezeit im Hochbeet nach hinten. Möchtest du noch mehr aus deinem Beet herausholen, kannst du die Saison dazu auch schon früher beginnen. Statte dein Hochbeet hierfür einfach mit Vlies als Schutz vor der Kälte sowie einem passgenauen Frühbeet-Aufsatz aus.

Recycling von Gartenabfällen

Von diesem Vorteil profitieren zugegebenermaßen nur Gärtner mit eigenem Garten: Ein Hochbeet bietet sich hervorragend zur Verwertung von Gartenabfällen an. Sammle einfach – am besten im Herbst oder alternativ im Frühjahr – deinen Baum- und Strauchschnitt, Pflanzenreste sowie Laub ein und nutze die Abfälle als Ressource für dein Hochbeet.

Gartenabfaelle_wiederverwerten

Die Vorteile im Überblick

  • gesunde Körperhaltung bei der Pflanzenpflege
  • Gärtnern auch bei körperlichen Einschränkungen möglich
  • wenig benötigte Fläche
  • Bodenqualität spielt keine Rolle
  • üppige Ernte
  • verlängerte Erntezeit
  • Wiederverwertung von Gartenabfällen

Wie ist ein Hochbeet aufgebaut?

Wie ein Hochbeet an sich im Detail aufgebaut ist, hängt natürlich davon ab, für welche Konstruktion man sich entscheidet. Hier gibt es viele verschiedene Optionen. Auf dem Markt erhältlich sind beispielsweise fertige Hochbeete, die nach unten hin offen sind und so den Kontakt mit dem Boden ermöglichen. Ebenso sind geschlossene Ausführungen möglich, die entweder auf dem Boden aufliegen oder an ein Gestell montiert sind, das bei manchen Varianten zusätzlich mit einer Ablage unter dem Beet ausgestattet ist. Auch bezüglich der Form bleiben beinahe keine Wünsche offen: Hochbeete gibt es neben der klassischen rechteckigen Form auch als Sechseck, in L-Form oder rund. Gestaltest du dein Hochbeet als DIY-Projekt, kannst du hier deiner Fantasie komplett freien Lauf lassen!

Benötigt man für das Hochbeet einen Unterbau?

Um das Hochbeet aufzustellen, benötigt man in der Regel keinen Unterbau in Form eines Fundaments oder einer Unterkonstruktion. Ob du das Hochbeet auf einen Untergrund aus Pflastersteinen oder auf die Terrasse mit Steinboden stellst, bleibt ganz dir und deinen örtlichen Gegebenheiten überlassen. Selbstverständlich kannst du das Beet auch direkt auf deinen Rasen stellen. Lediglich ein schräger Untergrund ist nicht ideal und sollte entsprechend begradigt werden, damit das Wasser im Beet gleichmäßig nach unten sickern kann. Steht das Hochbeet schief, läuft das Wasser nur in eine Richtung – das Beet wird auf einer Seite zu nass und auf der anderen zu trocken.

Apropos Wasser: Entscheidest du dich für ein Hochbeet ohne direkten Erdkontakt, solltest du darauf achten, dass ein Ablauf für überschüssiges Gieß- und Regenwasser vorhanden ist oder selbst einen einbauen. Nur so lässt sich Staunässe verhindern, die deinen Pflanzen schaden könnte.

Holz, Stein oder Metall: Aus welchem Material soll dein Hochbeet sein?

Besonders beliebt sind Hochbeete aus Holz, da sich das natürliche Material wunderbar in den Garten integriert und mühelos mit jedem Stil kombinieren lässt – und die Optik ist unbestreitbar ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des passenden Hochbeets. Neben der klassischen Variante aus Holz, z. B. aus Kiefer oder Fichte, stehen aber auch weitere Materialien zur Verfügung, aus denen ein Hochbeet gefertigt sein kann. Aus Metall etwa überzeugen Hochbeete vor allem mit ihrer Robustheit, langen Lebensdauer sowie Pflegeleichtigkeit und erzeugen einen modernen Look. Stein-Hochbeete machen optisch ebenso eine Menge her, sind pflegeleicht, nachhaltig und langlebig – können später aber nicht oder nur sehr schwer noch einmal versetzt werden. Möchtest du dein Hochbeet in Eigenregie bauen, sind meist Europaletten die erste Wahl.

Du siehst schon: Was das Material deines Hochbeets angeht, hast du die Qual der Wahl. Such dir daher einfach das aus, was dir am besten gefällt und zu dir sowie deinem Garten oder deiner Terrasse passt.

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Wie tief muss ein Hochbeet sein?

Die Frage danach, wie tief ein Hochbeet sein muss, lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Es gibt beispielsweise eher niedrige Hochbeete mit einer Höhe von 30 cm speziell für Kartoffeln oder mit 50 cm Höhe für Rosen. Möchte man aber besonders auf rückenschonendes Gärtnern setzen, sollte das Hochbeet mindestens 80 cm hoch sein. Je nach Körpergröße kommt auch ein noch höheres Beet infrage. Wer stattdessen im Sitzen gärtnern möchte, sollte ein entsprechend niedrigeres Modell mit rund 50–60 cm Höhe auswählen.

Und wie sieht es mit der Breite aus? Damit man gut an alle Pflanzen drankommt, empfiehlt sich für freistehende Hochbeete in der Regel eine Breite von 120–140 cm, für angelehnte Modelle 60–80 cm. Die perfekte Breite hängt dabei allerdings von deiner persönlichen Armlänge ab. Teste zu Hause z. B. an einem Tisch, mit welchen Maßen du am besten zurechtkommst.

Hochbeet richtig anlegen: Gute Vorbereitung ist das A und O

Der richtige Standort für deinen Gemüsegarten im Hochformat

Damit dein Gemüse über den Sommer hinweg prächtig gedeihen kann, ist der richtige Standort deines Hochbeets enorm wichtig. Wo genau du das Beet idealerweise platzieren solltest, hängt – neben deinen räumlichen Möglichkeiten – davon ab, welche Pflanzen du hineinsetzen möchtest. Einige Sorten kommen hervorragend mit einem sehr sonnigen, heißen Standort zurecht, andere bevorzugen ein schattigeres Plätzchen.

☼ Nach Süden oder Westen ausgerichtet erhält das Beet am meisten Sonne – optimal für:

  • Aubergine
  • Basilikum
  • Chili
  • Gurke
  • Karotte
  • Knoblauch
  • Kürbis
  • Lauch
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Thymian
  • Tomate

☁ Nach Norden oder Westen ausgerichtet erhält das Beet weniger Sonne – perfekt für:

  • Blumenkohl
  • Bärlauch
  • Erbsen
  • Grünkohl
  • Kresse
  • Mangold
  • Minze
  • Rote Bete
  • Salat
  • Spinat
  • Waldmeister.

Pflanzplan erstellen und den Überblick behalten

Bevor du deine Pflanzen ins Hochbeet setzt, ist es hilfreich, zunächst einen Pflanzplan zu erstellen. Denn nicht alle Gemüsesorten wachsen gleichzeitig. Mit einem Pflanzplan behältst du spielend leicht den Überblick darüber, wann du welches Gemüse am besten aussäst, wann deine Pflanzen nach draußen dürfen und wann du mit der Ernte rechnen kannst.

Pflanzkalender

Es geht ans Eingemachte – wie legt man ein Hochbeet an?

Du hast dich für ein Hochbeet entschieden und den idealen Standort ausgewählt? Dann geht es jetzt daran, das Beet zu befüllen. Wir zeigen dir, wie du hier am besten vorgehst – Schicht für Schicht.

Hochbeet richtig anlegen: Auf die inneren Werte kommt es an

Ist dein Hochbeet nach unten hin offen und steht direkt auf Rasen oder Erde, solltest du zuallererst ein Wühlmausgitter anbringen, um die kleinen Nager von deinen Pflanzen fernzuhalten. Alternativ zum Gitter kannst du auch Kaninchendraht oder ein anderes Drahtgeflecht verwenden. Ist deine Wahl auf ein geschlossenes Beet gefallen, brauchst du das Gitter nicht. In diesem Fall legst du lediglich eine Folie aus, wenn dein Hochbeet aus Holz besteht. Die Folie dient hier als Holzschutz, damit möglichst nur die Erde feucht bleibt, nicht aber das Holz, das sonst sehr schnell verrottet.

Geeignete Folien sind beispielsweise:

  • Teichfolie
  • Noppenfolie
  • Kautschukfolie
  • PET-Folie.

Um den positiven Effekt des Hochbeets optimal zu nutzen, sind die verschiedenen Schichten besonders wichtig. Selbstverständlich kannst du dein Beet auch nur mit Erde auffüllen, dann profitierst du allerdings nicht vom Verrottungsprozess im Inneren.

So legst du die einzelnen Schichten an

Beginne mit einer großen luftigen Lage (rund 25–30 cm hoch) grobes Material. Ideal sind dickes Schnittgut wie Äste, Wurzelstöcke, Strauch- oder Baumschnitt.

Die nächste Schicht wird etwas feiner. Hier füllst du 20–25 cm hoch Pflanzenreste, Laub, unbedruckte Pappe, gehäckselte Zweige und Äste sowie Heckenschnitt lose ein.

Darüber folgt die Kompostschicht mit einer Höhe von etwa 20 cm. Diese Schicht besteht aus grob zersetztem Kompost und Grasschnitt.

Abschließend füllst du dein Hochbeet bis oben hin mit hochwertiger nährstoffreicher Gartenerde auf. Hast du Feinkompost übrig, kannst du diesen mit der Erde mischen.

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An die Möhren, fertig, los! – jetzt wird gepflanzt!

„Der „Grüne Daumen“ besteht aus Aufmerksamkeit und Zuwendung.“

Anke Maggauer-Kirsche

Bepflanzen

Geschafft! Jetzt kannst du dein Hochbeet mit deinen gewünschten Kräutern, Gemüsesorten oder Blumen bepflanzen. Unser Tipp: Richte dich nach den Nährstoffbedürfnissen der Pflanzen, um das Beet bestmöglich zu nutzen.

Da die Befüllung des Beets im ersten Jahr besonders nährstoffreich ist, ist es empfehlenswert, mit Starkzehrern wie Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika oder Kohl zu starten. Danach sind Mittelzehrer wie Karotten, Kohlrabi, Pastinake oder Knoblauch an der Reihe. Zuletzt pflanzt du Erbsen, Salate, Radieschen oder Rucola. Als Schwachzehrer benötigen diese Pflanzen eine weniger nährstoffreiche Erde, um zu gedeihen.

Gut zu wissen: Ein Hochbeet kannst du dichter bepflanzen als ein normales Beet und an die Seitenwände zusätzlich Rankpflanzen setzen. Hier wachsen Klettererdbeeren oder Gurken sehr gut, da sich die Triebe über die Einfassung hinaus ausbreiten können.

Hochbeet gießen – worauf du achten solltest

Das Wichtigste vorweg: Ein Hochbeet muss deutlich mehr gewässert werden als ein herkömmliches Beet. Das liegt daran, dass es einerseits auch an den Seiten der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist und andererseits am Verrottungsprozess im Inneren des Beets. Die Temperaturen hier sind wesentlich höher – das Gießwasser verdunstet schneller und die Erde trocknet entsprechend schneller. Gleichzeitig gilt es aber, Staunässe zu vermeiden, um Deine Pflanzen, vor allem an den Wurzeln, nicht zu schädigen.

Unsere Empfehlung: Wässere dein Hochbeet täglich früh am Morgen, wenn es noch nicht zu warm draußen ist. So kann das Gießwasser, das nicht in der Erde versickert, sondern auf den Blättern stehen bleibt, in der aufsteigenden Sonne verdunsten, ohne dass die Blätter verbrennen. Gießt du erst spätabends, kann es passieren, dass das Wasser nicht mehr richtig verdunstet und faulige Stellen auf den Blättern verursacht. An besonders heißen Sommertagen solltest du jeweils einmal am Morgen und am nicht zu späten Abend gießen.

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Nach der Ernte ist vor der Ernte: So geht’s nach der Saison weiter

Nach der Erntesaison ist die Pflege deines Hochbeets besonders wichtig, damit die ausgelaugte Erde mit neuen Nährstoffen versorgt wird. Unser Tipp: Gründüngung mit Pflanzen wie Gelbsenf oder Phacelia – das lockert den Boden und reichert ihn mit organischer Masse an!

Möchtest du dein Hochbeet im zweiten Jahr bepflanzen, musst du die Erde vorab sehr wahrscheinlich einmal auffüllen. Das ist ganz normal: Durch den Verrottungsprozess fällt der Inhalt deines Beets nach rund einem Jahr um 10–20 cm zusammen. Mit regelmäßigem Auffüllen und Düngen kannst du dein Beet ca. 5 bis 7 Jahre in Folge nutzen, bevor die Nährstoffe verbraucht sind. Dann ist es Zeit, die Füllung für die nächste Saison einmal vollständig auszutauschen.

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