Ein Gewächshaus im Garten macht nicht nur optisch eine Menge her, sondern ist zudem ein wertvolles Werkzeug für passionierte Gärtner. Damit dein Gewächshaus aber auch in der kalten Jahreszeit optimal funktioniert und deine Pflanzen vor kalten Temperaturen, Schnee und Eis geschützt sind, ist es wichtig, es winterfest zu machen. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du dein Gewächshaus bestmöglich auf den Winter vorbereitest.
Erste Vorbereitungen im Herbst treffen
Auch wenn man im Herbst oft noch nichts von niedrigen Temperaturen, Schnee und Eis hören möchte, ist jetzt der beste Zeitpunkt, um mit den Vorbereitungen für den Winter zu starten. Denn noch ist es warm genug draußen, um Reparaturen am Gewächshaus durchzuführen. Starte das Projekt daher mit einer gründlichen Inspektion. Untersuche die Außenwände auf Löcher, Risse oder andere Schäden. Besonders bei Gewächshäusern aus Folie oder Kunststoff können bereits kleine Beschädigungen große Auswirkungen haben, da sie Kälte und Schädlinge hereinlassen können. Schäden am Foliengewächshaus behebst du ganz einfach mit Reparatursets aus dem Fachhandel, die du auf die entsprechenden Stellen aufträgst.
Bei Glasgewächshäusern solltest du auf Steinschläge achten, die bei niedrigen Temperaturen zu Spannungsrissen führen könnten. Defekte Stellen müssen gegebenenfalls erneuert werden. Auch Hohlkammer- oder Polycarbonatplatten solltest du austauschen, wenn es hier Schäden gibt.
Checke zudem die Dichtungen an Türen und Fenstern. Defekte Dichtungen solltest du sofort ersetzen, um einen optimalen Wärmeschutz zu gewährleisten und die Kosten zu minimieren, wenn du dein Gewächshaus im Winter beheizen möchtest.
Ein weiterer Punkt, den du von der To-do-Liste für ein winterfestes Gewächshaus bereits im Herbst erledigen solltest, ist die Reinigung der Scheiben. Saubere Scheiben sind essenziell für eine gute Lichtdurchlässigkeit, was besonders im Winter wichtig ist, um das wenige verfügbare Sonnenlicht optimal zu nutzen. Reinige die Scheiben gründlich mit Wasser und einem sanften Reinigungsmittel, um Ablagerungen wie Staub und Erde zu entfernen.
Hast du ein mobiles Gewächshaus, wird es vor dem Winter Zeit, es abzubauen und einzulagern. Die mobile Variante ist nicht für Winterwetter gemacht und würde Schnee und Eis nicht standhalten.
Ob freistehend oder als Anlehnvariante – wir haben garantiert das richtige Gewächshaus für dich. Passendes Zubehör gibt’s natürlich auch bei uns im Shop. Klick dich gleich mal durch unser Sortiment!
Gewächshaus winterfest machen – auf die Nutzung kommt es an
Wie es nun mit der Vorbereitung für die kalte Jahreszeit weitergeht, hängt im Wesentlichen davon ab, wie du dein Gewächshaus den Winter über nutzen möchtest und ob du es dafür heizen musst oder nicht.
Unbeheiztes Gewächshaus
Entscheidest du dich gegen eine Heizung im Gewächshaus, kannst du es trotzdem für verschiedene Punkte nutzen. Die erste Option ist beispielsweise, ungenutzte Gegenstände unterzubringen und das Treibhaus zur Abstellkammer umzufunktionieren. Fahrräder, leere Regentonnen, ungenutzte Pflanzkübel etc. finden hier ein geschütztes Plätzchen. Ebenso kannst du deine Wäsche im leeren Gewächshaus trocknen. So ist sie vor Regen und Schnee sicher und du vermeidest gleichzeitig hohe Luftfeuchtigkeit in deinen Wohnräumen. Alternativ dazu besteht die Option, das Treibhaus in einen Unterschlupf für Igel umzubauen. Statte es hierfür mit einem Igelhaus (oder nach Größe vielleicht auch mit mehreren) aus und lege trockene Blätter oder Stroh parat.
Winterresidenz für Kübelpflanzen
Soll das Gewächshaus stattdessen zum Winterquartier für deine Kübelpflanzen werden, solltest du es ordentlich isolieren, um schädliche kalte Zugluft zu vermeiden. Olivenbäumchen und Oleander beispielsweise freuen sich über einen Schutzraum und benötigen keine zusätzliche Heizung. Nutze z. B. Noppen- oder Luftpolsterfolie, um die Wände von innen oder außen zu isolieren. Beachte dabei allerdings, dass eine Innenanbringung Kondenswasser verursachen kann, was die Bildung von Algen begünstigt.
Ebenfalls eine Option im unbeheizten Gewächshaus: das Anpflanzen von frostunempfindlichen Pflanzen.
Wie wäre es zum Beispiel mit leckerem Wintergemüse oder Salat? Die Aussicht auf Erträge ist hoch, vor allem dann, wenn du die Pflanzen ab Ende des Sommers vorziehst und anschließend dann in das Gewächshaus setzt.
Als Winterpflanzen eignen sich beispielsweise:
- Blattgemüse wie Feldsalat, Chicorée, Endivie und Winterkresse
- Kohlarten wie Rotkohl, Grünkohl oder Weißkohl
- Wurzelgemüse wie Rote Bete, Pastinake, Schwarzwurzel, Steckrübe und Topinambur
Wintersalate wie Endivie oder Pflücksalate kultivierst du am besten bereits im Juli in kleinen Töpfchen und setzt sie Ende September in dein Gewächshaus. Im späten Herbst kannst du dann zum ersten Mal ernten. Denk dran, die Pflanzen auch im Winter regelmäßig zu gießen – nicht zu viel und niemals von oben. Sorge zusätzlich für eine optimale Durchlüftung in deinem Gewächshaus. Weitere Tipps zum Gießen erhältst du in unserem Beitrag „Bewässerung im Gewächshaus – so einfach geht’s“.
Wintergemüse kannst du genauso anbauen: Säe z. B. Winterspinat oder Portulak direkt oder in Pflanzschalen aus und setze sie ins Gewächshaus. Solange du das Herzstück nicht kappst, kannst du die Pflanzen mehrfach beschneiden und ernten. Ebenfalls eine tolle Idee ist Winterbrokkoli. Die ersten Röschen bilden sich nach dem Frost.
Beheiztes Gewächshaus
Möchtest du dein Gewächshaus über den Winter hinweg für wärmeliebende Pflanzen nutzen, solltest du es nicht nur – wie oben beschrieben – isolieren, sondern zusätzlich mit einer Heizung ausstatten. Und diese dann auch regelmäßig überprüfen, damit sie nicht ausfällt und deine Pflanzen erfrieren.
Elektrische Heizungen: Diese sind umweltfreundlich und einfach zu installieren. Allerdings benötigen sie einen Stromanschluss und müssen spritzwassergeschützt sein, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Gasheizungen: Gasheizungen sind eine kostengünstige Alternative, erfordern jedoch einen regelmäßigen Nachschub an Propangasflaschen und sind weniger umweltschonend als die elektrische Variante.
Mit zusätzlicher Beleuchtung zum Selbstversorger
Im Winter ist die natürliche Lichtausbeute hierzulande gering. Durch den Einsatz von Pflanzenlampen kann das Pflanzenwachstum gefördert werden. Hierbei ist auf die richtige Platzierung und Leistung der Lampen zu achten, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Wirf gerne einen Blick in unseren Magazinbeitrag „Die optimale Gewächshausbeleuchtung“, um mehr darüber zu erfahren.
Mit der Kombination aus Heizung und zusätzlicher Beleuchtung kannst du im Gewächshaus ganzjährige Gemüsepflanzen anbauen und Tomaten, Paprika, Gurken oder Zucchini ernten. Auch wenn es draußen Winter und sehr kalt ist.