Der Winter naht und die Pflanzen in deinem Gewächshaus sollen auch weiterhin blühen und wachsen. Für solche Fälle reicht ein klassisches Outdoor-Gewächshaus meist nicht aus. Denn die niedrigen Temperaturen werden nicht draußengehalten. Um den Frost und die Minusgerade abzuhalten, wird das Gewächshaus isoliert. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Formen und Arten, das Gewächshaus konstant warm zu halten. Auch bei beheizten Gewächshäusern kann eine Dämmung sinnvoll genutzt werden, um die Heizkosten deutlich zu reduzieren.
Der erste Frost setzt in Deutschland und Österreich gegen Mitte September ein. Diese kalten Temperaturen halten bis Anfang März an und sorgen im Normalfall für den Winterschlaf der Pflanzen. Das bedeutet, dass diese sich entweder in ihre Wurzeln oder in ihren Stamm zurückziehen, um die wenige Sonne maximal zu nutzen. Das Gewächshaus verhindert diesen Prozess durch die warme Luft und animiert oftmals durch das künstliche Licht zum Wachsen.
Warum sollte ich mein Gewächshaus isolieren?
Um dir einen groben Überblick zu geben, warum es sinnvoll ist, das Gartenhaus zu isolieren, nennen wir dir hier ein paar Vorteile:
- Wie schon erwähnt, ist das Gewächshaus auch bei kalten Temperaturen ein Schutz gegen das kalte Wetter und die Witterung. Mit genug Pflege und der richtigen Isolation kann das Grün den ganzen Winter über wachsen.
- Das Gewächshaus braucht deutlich weniger Wärme von innen und so werden auch die Kosten für die Heizung reduziert. Darüber hinaus sparst du noch an CO2-Emissionen und schonst so noch die Umwelt.
Profi-Tipp: Wenn du die Dämmung nur temporär nutzen möchtest, dann schau dir eine der Optionen an, bei denen du diese wieder entfernen kannst. Auch praktisch ist, dass du die Dämmung austauschen kannst und durch ein schattenspendendes Material ersetzen kannst.
Welche Optionen gibt es für die Isolierung?
Natürlich gibt es unglaublich viele Methoden, dein Gewächshaus zu isolieren. Wir stellen dir ein paar vor, die sich im Allgemeinen gut bewährt haben.
Welche Auswahl habe ich?
Vorweg: Ein Gewächshaus lässt sich mit den Dämmstoffen isolieren, die auch im Haus- und Gartenbau verwendet werden, da sie über eine herausragende Wärmeleitfähigkeit verfügen. Der Verkaufsschlager ist dabei das Polystyrol (besser bekannt unter dem Handelsnamen Styropor). Andere Dämmstoffe, wie Stein- oder Glaswolle, halten die Kälte auch hervorragend ab. Soll es ein bisschen natürlicher sein, so sind Kork oder auch Holzwolle eine Option. Jedoch sind diese Stoffe lichtundurchlässig und würden den meisten Pflanzen eher schaden, da diese das Sonnenlicht für die Photosynthese brauchen.
Die andere Kategorie befasst sich mit den lichtdurchlässigen Stoffen, wo später noch genauer drauf eingegangen wird. Dabei ist die Luftpolsterfolie die wohl bekannteste. Die Gitterfolie wird auch gerne auf dem Bau eingesetzt, um die Löcher für das Fenster zu schließen. Ebenso wird die Hohlkammerplatte eigentlich für die Überdachung verwendet, kann aber auch hervorragend das Gewächshaus isolieren. Die letzte Option ist die Abdeckplane, die wohl allgemein eine Vielzahl an Funktionen erfüllt.
Luftpolsterfolie
Jeder kennt das wohl bekannteste Verpackungsmaterial: die Luftpolsterfolie. Neben der Menge Spaß, die sie mitbringt, eignet sie sich auch als ein hervorragendes Dämmmaterial. Allgemein gibt es diese auch für einen günstigen Preis vom Band zu kaufen. Beachte dabei, dass schmalere Folien immer auch eine größere Kleinarbeit erfordern. Achte schon deswegen am besten darauf, dass du möglichst flächendeckende Folien kaufst. Dadurch entstehen auch deutlich weniger Wärmebrücken (heißt, dass Wärme einfach schneller nach außen gelangt).
Typischerweise sind Noppenfolien dreilagig aufgebaut: Zwischen zwei Folienbahnen liegen die charakteristischen Luftpolster – also die mit Luft gefüllten Noppen. Dabei gilt: Je größer die Noppen, desto mehr Luft ist im Polster enthalten und desto besser ist die Dämmwirkung, die du damit erreichen kannst.
Kurz zusammengefasst bedeutet es, dass du auf die folgenden Aspekte achten solltest:
- Stärke (80 Mikrometer sind hierbei der grobe Richtwert (my oder μ))
- hohe UV-Stabilität. Diese wird vom Hersteller nicht immer mitangegeben. Dabei kannst du auch einen Fachmann fragen, wie stabil diese Folie ist. Die UV-stabilen Folien halten ca. drei bis sechs Jahre.
- Hochwertige Luftpolsterfolie hat zudem oft ein sogenanntes Nagelband an Kanten, das das Befestigen der Folie erleichtert.
Gitterfolie
Die Gitterfolie findet sich vor allem auf Baustellen wieder. Handwerker verwenden diese Folie, um unfertige Fenster abzudichten, damit keine Feuchtigkeit auf die Baustelle bekommt. Aber die Möglichkeiten sind vielfältig. Bei der Landwirtschaft ist die Folie sehr beliebt, um Gemüse zu isolieren und Gewächshäuser zu dämmen. Durch die halbtransparente Folie gelangt das Sonnenlicht auch weiter durch die Folie und erreicht deine Pflanzen. Im Gewächshaus punktet sie gerade durch ihre hohe Reißfestigkeit, Witterungsbeständigkeit und durch eine lange Lebensdauer. Achte beim Kauf auf einen verstärkten Nagelrand, der dir hilft, die Folie einfacher zu befestigen.
Gelochte Abdeckplanen
Abdeckplanen sind an sich nicht die beste Folie zum Isolieren, denn so werden auch die Pflanzen von der lebensnotwenigen UV-Strahlung abgehalten. Dennoch werden bei dieser Folie extra Löcher eingestanzt, um eine Lichtdurchlässigkeit für die Pflanzen zu gewährleisten. Wie jede Folie überzeugt auch diese mit einer langen Lebensdauer.
Hohlkammerstegplatten
Der große Vorteil von Hohlkammerstegplatten sind der günstige Preis, die Stabilität und die Leichtigkeit. Polycarbonplatten sind dabei die klaren Gewinner unter den Hohlkammerstegplatten. Diese überzeugen zusätzlich noch durch eine überdurchschnittliche Schlagfestigkeit, Hagelsicherheit und sind nahezu unzerstörbar. Die Isolierung kommt durch die luftgefüllten Hohlkammern, die die Wärme gut innerhalb des Gewächshauses hält.
Wo wird die Isolierung befestigt?
Innen oder außen dämmen?
Das Gewächshaus kann von beiden Seiten isoliert werden, was allerdings auch Vor- und Nachteile mit sich bringt. Eine Montage außerhalb des Hauses muss sehr starken Belastungen standhalten, da Wind und Wetter an den Materialien zerren. Auch die UV-Strahlung ist für das Material eine konstante Belastung. Dazu ist es für viele optisch nicht die schönste Alternative.
Innerhalb des Gewächshauses muss darauf geachtet werden, dass die Isolierung direkt an der Hauswand angebracht wird und keine Lücken entstehen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Dieses kann nicht nur die Lufttemperatur erhöhen, sondern auch im Winter gefrieren und im schlimmsten Fall die Fenster kaputt machen.
Dauerhafte oder flexible Dämmung?
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Isolation dauerhaft oder temporär angebracht werden soll. Je nach Jahreszeit ist es durchaus sinnvoll, die Dämmung zu entfernen. Manche Materialien sind für beide Jahreszeiten geeignet, indem sie nicht nur isolieren, sondern auch im Sommer Schatten spenden.
Einer der einfachsten Arten, eine Folie anzubringen, ist mit einem doppelseitigen Klebeband. So kannst du auch im Sommer die Folie auch ohne großen Aufwand wieder abnehmen.
Wenn du auf der Suche nach einer sicheren und praktischen Möglichkeit bist, um Isolierfolien an deinem Gewächshaus zu befestigen, sind handelsübliche Befestigungssysteme die beste Wahl. Besonders empfehlenswert sind spezielle Folienhalter. Diese werden mit ihrer Unterseite direkt auf die Scheiben oder die Profile des Gewächshauses geklebt – entweder mithilfe von Saugnäpfen oder Silikonkleber. Achte darauf, dass der Spezialkleber korrekt aufgebracht und vollständig ausgehärtet ist, bevor du die Folie anbringst.
Sobald das passiert ist, kannst du die Folie einfach auf die metallenen Gewindestifte der Halter drücken und sie mit den dazugehörigen Kappen (oft Kunststoffmuttern) fixieren. Das sorgt für eine stabile und sichere Befestigung. Um die Unterkanten der Folien zu fixieren, eignet sich klares Silikon, das du ganz einfach auftragen kannst. Ein weiterer Tipp: Zwischen den einzelnen Folienbahnen entstehen häufig sogenannte Kältebrücken. Diese kannst du mit speziellem Klebeband abkleben, um den Wärmeverlust zu minimieren.
Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass du die Folien nach dem Wintereinsatz leicht wieder entfernen und über den Sommer lagern kannst. So bleibt dein Gewächshaus flexibel und du kannst es je nach Saison optimal nutzen.
Ein zusätzlicher Tipp: Wenn du eine dauerhafte Isolierfolie an deinem Gewächshaus befestigt hast, kannst du im Sommer sogenannte Schattiernetze verwenden. Diese werden über das Gewächshaus gelegt und schützen deine Pflanzen vor Überhitzung. Das ist besonders wichtig, um deine Pflanzen vor einem Hitzschlag zu bewahren und das Klima im Inneren des Gewächshauses angenehm zu halten.
Mit diesen Befestigungssystemen bist du also gut gerüstet, um dein Gewächshaus optimal zu isolieren und gleichzeitig flexibel auf die verschiedenen Jahreszeiten reagieren zu können.
Isolierfolie auch allein anbringen?
Mit ein wenig Geschick kannst du die Isolierung deines Gewächshauses problemlos selbst vornehmen. Bevor du allerdings mit der eigentlichen Isolierung beginnst, solltest du sicherstellen, dass das Gewächshaus komplett abgedichtet ist.
Undichten beseitigen
Es ist wichtig, dass keine Kälte durch offene Fugen, Spalten oder Ritzen ins Gewächshaus eindringen kann, denn dadurch verlierst du wertvolle Wärme – und bei einem beheizten Gewächshaus kostet das bares Geld. Du solltest also undichte Stellen:
- zwischen den Profilen,
- an Fenstern und Türen,
- an der Grenze zwischen Gartenhaus und Fundament
gründlich abdichten. Am besten gelingt dir das mit Silikon, da es widerstandsfähig gegenüber UV-Licht und Wetterbedingungen ist und eine lange Haltbarkeit mitbringt. Außerdem schützt es vor Korrosion und haftet gut auf fast allen Oberflächen. Fenster- und Türdichtungen solltest du für eine langfristig gute Abdichtung regelmäßig überprüfen und bei Bedarf erneuern.
Eine kleine Anleitung
Hier eine einfache Anleitung, wie du die Isolierfolie Schritt für Schritt anbringst:
- Reinige die Scheiben gründlich: Vor der Befestigung der Folie solltest du die Scheiben des Gewächshauses gründlich reinigen, damit das Licht in maximaler Stärke einfallen kann. Fettfreie Scheiben sind entscheidend, damit die Folienhalter später richtig haften.
- Silikonkleber auftragen: Trage etwas Silikonkleber auf die Unterseite der Folienhalter auf.
- Platzierung der Folienhalter: Die Folienhalter bringst du am besten in den Ecken der Scheiben oder auf den Profilen an. Pro Meter Scheibenkante oder Profil solltest du drei Halter anbringen, um eine stabile Befestigung zu gewährleisten.
- Folie oben befestigen: Beginne oben, indem du die Luftpolsterfolie auf den Metallstift des Halters steckst und dann die Kunststoffmutter aufschraubst.
- Folie entrollen und fixieren: Rolle die Folie nach unten ab und befestige sie nach und nach an den vorher angebrachten Stiften. Hierbei ist es hilfreich, wenn dir jemand zur Hand geht. Wichtig: Lege die Folie nicht auf den Boden, da sie sonst verschmutzen könnte – und Schmutz reduziert den Lichteinfall.
- Folie zuschneiden: Schneide die Folie am unteren Ende passend zu. Das geht entweder mit einer Schere oder einem Cutter.
- Alle Scheiben isolieren: Auf diese Weise befestigst du die Isolierfolie rund um das gesamte Gewächshaus. Für eine lückenlose Isolation sollten sich die Folienbahnen mindestens zehn Zentimeter überlappen.
- Dachisolierung: Das Dach musst du nur isolieren, wenn es nicht aus Hohlkammerstegplatten besteht. Diese Platten haben von Natur aus eine gute Isolierwirkung.
Mit diesen Schritten ist dein Gewächshaus gut isoliert und deine Pflanzen werden optimal vor der Winterkälte geschützt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Warum sollte ich mein Gartenhaus isolieren?
Eine Isolierung deines Gartenhauses sorgt dafür, dass es das ganze Jahr über nutzbar ist. Im Winter bleibt es wärmer und im Sommer schützt die Isolierung vor Überhitzung. Zudem hilft eine gute Dämmung, Feuchtigkeit abzuhalten, was das Holz deines Gartenhauses schützt.
2. Welche Materialien eignen sich zur Isolierung eines Gartenhauses?
Es gibt verschiedene Materialien, die sich für die Isolierung eignen, darunter Glaswolle, Styropor, Hartschaumplatten oder natürliche Dämmstoffe wie Schafwolle oder Hanf. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile in Bezug auf Dämmleistung, Feuchtigkeitsresistenz und Umweltfreundlichkeit.
3. Sollte ich Wände, Dach und Boden meines Gartenhauses isolieren?
Ja, um eine vollständige Isolierung zu erreichen, solltest du Wände, Dach und Boden isolieren. Das Dach ist besonders wichtig, da warme Luft nach oben steigt. Der Boden sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden, da von dort viel Kälte eindringen kann.
4. Muss ich eine Dampfsperre einbauen?
Eine Dampfsperre ist in vielen Fällen sinnvoll, besonders wenn du vorhast, dein Gartenhaus regelmäßig zu beheizen. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit in die Dämmung gelangt und Schimmel oder Fäulnis verursacht. Eine Dampfsperre wird in der Regel auf der Innenseite, zwischen der Dämmung und der Innenverkleidung, angebracht.
5. Wie dick sollte die Isolierung meines Gartenhauses sein?
Die Dicke der Isolierung hängt von der gewünschten Nutzung und dem gewählten Material ab. Für eine gelegentliche Nutzung reichen oft schon 4–6 cm. Wenn du das Gartenhaus jedoch ganzjährig als Arbeits- oder Wohnraum nutzen möchtest, empfiehlt sich eine dickere Isolierung von etwa 10 cm.
6. Kann ich mein Gartenhaus selbst isolieren oder sollte ich einen Profi engagieren?
Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du die Isolierung durchaus selbst übernehmen. Es ist ein relativ einfaches Projekt, wenn du grundlegende Anweisungen befolgst. Bist du dir unsicher oder planst eine besonders aufwendige Dämmung, könnte es sinnvoll sein, einen Fachmann hinzuzuziehen.