Der Sommer ist eine Zeit für einige DIY-Projekte und vielleicht hast auch du den Plan, ein neues Gartenhaus zu bauen oder das alte zu renovieren. So schaffst du dir einen entspannten Rückzugsort, an dem du die Seele für ein paar Stunden in der Natur baumeln lassen kannst. Doch das Gartenhaus steht auch bei den kälteren Jahreszeiten ungeschützt draußen. Deswegen sollte schon beim Bau auf eine Feuchtigkeitssperre geachtet werden, denn bei einem bestehenden Gartenhaus kommt es zu einem erheblich höheren Aufwand.
Was ist eine Feuchtigkeitssperre?
Eine Feuchtigkeitssperre findet sich fast in jedem Gartenhaus und verhindert, dass Feuchtigkeit in die Wände beziehungsweise in die Böden zieht. Die möglichen Schäden reichen von Schimmelbildung über Verrottung des Unterbaus beziehungsweise der Wände bis hin zum Bruch des Materials. Die Feuchtigkeitssperre unter dem Gartenhaus wird als Schutz eingebaut und auch in Dächern und an Wänden verwendet – dort wird sie allerdings als Dampfsperre bezeichnet. Im Normalfall wird die Sperre auf einer Art Unterkonstruktion befestigt, die das Gartenhaus erhöht und von den Wettereinflüssen fernhält. Darüber hinaus wirkt die Feuchtigkeitssperre auch schalldämmend und sorgt für eine optimale Luftzirkulation.
Der Untergrund ist dabei entscheidend. Gartenhäuser, die auf Beton- oder Steinböden stehen, können auf eine Feuchtigkeitssperre, nicht aber auf eine Dampfsperre verzichten. Eine Unterkonstruktion auf Holz, egal wo diese steht, benötigt immer beide Sperren für eine lange Haltbarkeit.
Materialien
Allgemein sind Feuchtigkeitssperren aus verschiedenen Materialien erhältlich. Die wichtigste Eigenschaft ist es, keine Feuchtigkeit zu transportieren beziehungsweise diese abzuleiten. Zwei Arten haben sich als besonders geeignet herausgestellt:
Der Bestseller ist mittlerweile das Gummigranulat. Das sind kleine Kunststoffkugeln, die zu Quadraten oder Rechtecken zusammengepresst werden. Dementsprechend leicht lassen sich diese Formen verlegen. Mit ihrer rutschhemmenden Oberfläche sorgen sie zudem für einen stabilen Untergrund und so für einen sicheren Stand des Gartenhauses.
Die andere Variante ist die Kunststofffolie. Diese Form schützt flächendeckend vor Wettereinflüssen. Der Vorteil hierbei sind die unterschiedlichen Stärken, die so benötigt werden. Darüber hinaus werden diese Folien nicht nur als Feuchtigkeitssperre verwendet, sondern finden auch Anwendung als Dampfsperre an den Wänden.
Vorsicht: Bei billigen und zu dünnen Folien kann es schnell zu Mängeln kommen und sie erfüllen so ihre Aufgabe nur noch mangelhaft. Hier sollte also auf Qualität geachtet werden.
Schritte zu einer Anleitung
Schritt 1: Als Erstes baust du dein Fundament auf. Dabei sorgst du schon für die Grundmaße deines Gartenhauses. Die Größe und das Material der Unterkonstruktion werden mit deinem Fundament zusammen geplant. Beachte dabei, dass ein Gartenhaus mit Fundament und Unterkonstruktion meist genehmigungspflichtig ist und somit mit der zuständigen Behörde abgeklärt werden muss.
Schritt 2: Sobald das Fundament ausgehärtet ist, baust du die Unterkonstruktion darauf. Kleinere Höhenunterschiede können so auch ausgeglichen werden. Damit das Wasser auch ordentlich abfließen kann, sollte die Unterkonstruktion ein wenig größer sein als das Gartenhaus.
Tipp: Verwende hier einen Verbund aus Ausklinkungen. Dies sind Aussparungen in den Querbalken, die mit den Längsbalken abgestimmt werden, um eine feste Verbindung zu ermöglichen.
Schritt 3: Setzte die Feuchtigkeitssperren nun unter deine Unterkonstruktion. Eine Anzahl, wie viele Pads benötigt werden, hängt von der Größe und der Qualität ab. Dabei gilt die grobe Regel, dass auf alle 20 cm ein Pad benötigt wird.
Schritt 4: Zum Abschluss kannst du die Unterkonstruktion an den Seiten mit Ankern befestigen. Diese verleihen eine zusätzliche Standhaftigkeit.
Gartenhaus dämmen ohne Dampfsperre
Einen umfassenden Artikel dazu, wie du ein Gartenhaus dämmst, findest du in unserem Ratgeber. Eine kleine Übersicht wollen wir dir allerdings kurz aufzeigen.
Wände vom Gartenhaus dämmen
Die Wände sind ein elementarer Bestandteil der Isolierung. Allein die richtige Wandstärke kann einen großen Unterschied machen. Für eine ganzjährige Nutzung ist eine Dicke von mindestens 70 mm empfohlen. Eine nachträgliche Isolierung kann durch Dämmplatten aus Styropor oder Styrodur erreicht werden, ist allerdings mit einem höheren Aufwand und Kosten verbunden. Eine weitere Möglichkeit bietet Perlit. Dies sind kleinere Kügelchen, die in den Dämmraum geschüttet werden. Solltest du eine ökologische Lösung suchen, sind Holzwolle, Mineralwolle oder auch Hanffasern eine gute Alternative.
Boden gegen Kälte von unten isolieren
Oftmals ist das Fundament eines Gartenhauses eine Bodenplatte aus Zement oder Beton. Dadurch verliert das Haus eine Menge Wärme. Um dem entgegenzuwirken, wird der Boden mit einer Dämmschutzfolie und einer Füllung isoliert. In einem weiteren Schritt werden die Fugen mit Silikon zwischen den Holzdielen versiegelt. Für den maximalen Schutz streichst du den Boden mit einer Holzschutzlasur, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen.
Dach dämmen
Die nachträgliche Isolierung des Daches gestaltet sich je nach Bauart unterschiedlich. Im inneren Raum wird die Zwischen- und Untersparrendämmung eingebaut. Im äußeren Bereich wird die Aufsparrendämmung benutzt. Darüber lassen sich als zusätzlichen Schutz Dachschindeln oder andere Arten der Abdeckung anbringen. Nach den Dämmarbeiten verkleidest du die Wände mit Holzpaneelen.
Fenster und Türen sanieren
Fenster und Türen sind die primäre Quelle der Wärmebrücken. Heißt, dass hier das Material besonders schnell abkühlt und Kondenswasser entsteht. Um das zu verhindern, kannst du mit einem Dichtungskleber diese Brücken schließen. Das Klebeband wird dabei einfach innen an den Rahmen befestigt.
Tipp: Informiere dich vorab über die konkrete Vorgehensweise der verschiedenen Arbeiten. Fehler bei der Dämmung führen zu einem höheren Energieverbrauch und eventuellen Folgeschäden wie Schimmel oder Verrohung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was ist eine Feuchtigkeitssperre für ein Gartenhaus?
Eine Feuchtigkeitssperre ist eine Schicht oder eine Reihe von Materialien, die verhindern sollen, dass Feuchtigkeit aus dem Boden in das Gartenhaus eindringt. Sie schützt das Holz vor Schäden durch Feuchtigkeit und verlängert so die Lebensdauer des Gartenhauses.
2. Warum ist eine Feuchtigkeitssperre wichtig?
Feuchtigkeit kann Holz verrotten lassen, was zu strukturellen Schäden am Gartenhaus führen kann. Eine Feuchtigkeitssperre hilft, das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern und somit das Gartenhaus vor solchen Schäden zu schützen. Außerdem kann sie dazu beitragen, die Bildung von Schimmel und anderen Feuchtigkeitsproblemen zu reduzieren.
3. Welche Materialien können als Feuchtigkeitssperre verwendet werden?
Gängige Materialien für eine Feuchtigkeitssperre sind Gummigranulat, Polyethylenfolie, Bitumenbahnen, Teichfolie oder spezielle Membranen, die für diesen Zweck hergestellt werden. Die Auswahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Bodentyps, der geografischen Lage und der persönlichen Präferenz.
4. Wie wird eine Feuchtigkeitssperre installiert?
Die Installation einer Feuchtigkeitssperre erfolgt in der Regel vor dem Bau des Gartenhauses. Die ausgewählten Materialien werden sorgfältig auf den Boden gelegt und überlappen sich, um eine durchgehende Barriere zu bilden, solltest du eine Folie verwenden. Es ist wichtig, die Ränder richtig zu versiegeln, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
5. Gibt es alternative Methoden zur Feuchtigkeitsregulation in einem Gartenhaus?
Neben der Verwendung einer Feuchtigkeitssperre können auch andere Maßnahmen ergriffen werden, um die Feuchtigkeit in einem Gartenhaus zu regulieren. Dazu gehören die Installation von Belüftungsöffnungen, die Verwendung von atmungsaktiven Farben und die regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung des Gartenhauses, um Undichtigkeiten und andere potenzielle Probleme zu identifizieren.
6. Ist eine Feuchtigkeitssperre für alle Arten von Gartenhäusern notwendig?
Nicht unbedingt. Die Notwendigkeit einer Feuchtigkeitssperre hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Standorts des Gartenhauses, des Bodentyps und der Konstruktion des Gartenhauses selbst. In einigen Fällen kann eine gute Belüftung ausreichen, um Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern. Es ist jedoch ratsam, bei unsicheren Bedingungen eine Feuchtigkeitssperre zu installieren, um das Gartenhaus bestmöglich zu schützen.