Hühnerhaltung leicht gemacht: Das Gartenhaus als Hühnerstall

Yara Samira Grohnert

Bauernhof-Feeling im eigenen Garten – wer hätte das nicht gern? Wenn du Hühner halten möchtest oder dies bereits tust und eine tierfreundliche Unterbringung suchst, bist du hier richtig!

Hühner können als Haustiere eine große Bereicherung sein und die gesamte Familie erfreuen. Hinzu kommt der Vorteil, dass du dich mit den Eiern selbst versorgen kannst. Wie du mit ein paar einfachen Baumaßnahmen dein Gartenhaus als Hühnerstall nutzen kannst und ein artgerechtes Tierparadies im Garten schaffst, verraten wir dir in diesem Artikel!

Hühner im Garten – ist das überhaupt erlaubt?

In der Regel muss keine Genehmigung für ein Hühnergehege eingeholt werden, wenn das Grundstück, auf dem die Hühner leben sollen, dir gehört. Um möglichen Streitereien vorzubeugen, solltest du jedoch vorher mit deinen Nachbarn sprechen. Besonders, wenn du neben einer Gruppe Hühner auch einen Hahn halten möchtest, solltest du den damit verbundenen Lärm beachten.

Je nachdem, wie groß das Gehege sein soll, kann es sein, dass eine Baugenehmigung gebraucht wird. Informiere dich am besten über die für dich zutreffenden Verordnungen. Darüber hinaus ist es Pflicht, Hühner beim zuständigen Veterinärsamt und bei der Tierseuchenkasse zu registrieren.

Das A und O: artgerechte Haltung

Tiergerechte Haltung ist das Wichtigste, wenn du dein Gartenhaus als Hühnerstall verwenden möchtest. Zunächst einmal solltest du mehrere Hühner halten, da diese Herdentiere sind. Für private Haltung eignen sich Gruppen von etwa fünf bis zehn Hennen.

Ob du einen Hahn dazu holst, liegt bei dir. Oft gibt es die Auffassung, dass ein Hahn benötigt wird, damit Hennen Eier legen – dies ist jedoch falsch. Nur, wenn du Hühner züchten möchtest, ist ein Hahn unerlässlich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Größe des Geheges. Dieses teilt sich in zwei Räume auf: den Auslauf und den Stall. Beides muss ausreichend groß sein, um eine artgerechte Haltung deiner Tiere zu gewährleisten.

Dabei steht fest: je größer, desto besser! Für den Auslauf gilt: Bei Freilandhaltung sind gesetzlich 4 m2 pro Tier festgelegt, jedoch empfehlen Kenner mindestens 10–15 m2 pro Tier. Mit ausreichend Platz können sich die Tiere gut und frei bewegen.

Auch der Stall muss geräumig sein. Hierbei gilt die Faustregel: höchstens drei Hühner auf 1 m2. Unabhängig von der Anzahl der Tiere sollte der Hühnerstall in jedem Fall nicht kleiner sein als 2,5 m2. Hinzu kommt drinnen sowie draußen die richtige Einrichtung, um die Zufriedenheit der Hühner sicherzustellen.

Schließlich ist es für eine tiergerechte Haltung bedeutsam, alle Bereiche regelmäßig zu säubern sowie die Einstreu zu erneuern, um Krankheiten vorzubeugen.

Großräumig und abwechslungsreich: der Auslauf

Der Auslauf beschreibt die freie Fläche um den Stall herum. Hühner sind von Natur aus neugierige und aktive Tiere, die gerne draußen picken und scharren, um nach Futter zu suchen. Außerdem baden sie gerne in der Sonne sowie in Sand und Staub. Für diese Eigenschaften sollte der Auslauf taugen. Natürlich sollten auch genügend Futter- und Wasserspender bereitstehen.

Hühner haben darüber hinaus eine ausgeprägte Sozialstruktur, sodass sie viel kommunizieren und gemeinsam spielen. Dafür und auch für körperliche Aktivitäten wie Flattern und Klettern ist ein großer Auslauf wichtig.

Um all dies zu ermöglichen, sollte der Auslauf nicht nur groß genug, sondern auch passend eingerichtet sein. Beispielsweise sollte es einen Bereich geben, wo die Tiere staub- oder sandbaden können. Zudem sollte es schattige Bereiche geben – denn obwohl sich Hühner gern in der Sonne wärmen, sind sie gegenüber hohen Temperaturen empfindlich.

Der Außenbereich für deine Hühner sollte auch Spannung und Spaß für die Tiere bereitstellen. Büsche oder kleine Bauten können Versteckmöglichkeiten darstellen, während Sitzstangen Platz fürs Ausruhen und Klettern bieten. Auch Spielzeug wie hängendes Gemüse, Spiegel oder andere selbstgemachte Sachen erlauben deinen Hühnern Betätigung und Abwechslung.

Im Übrigen ist es auch ein Schutzeinrichtung für die Tiere unentbehrlich. Zum einen sollte ein sicherer Zaun gebaut werden, der den gesamten Auslauf umgibt. Dieser sollte mindestens 1,50 m hoch sein und auch in den Boden eingegraben werden, damit die Hühner nicht raus- und Fressfeinde nicht reinkommen. Auch eine Überdachung oder ein Netz dient dem Schutz vor Raubvögeln wie Habichten.

Das Gartenhaus als Hühnerstall: so geht’s

Der Stall ist das Herzstück deines Hühnergeheges. Aufgrund der Größe und von Gartenhäusern eignen sich diese besonders gut als Hühnerstall: Es bietet sowohl Platz für die Tiere und die passende Einrichtung als auch für dich. Auch die Höhe bietet Vorteile, da somit eine Vielzahl an Sitzgelegenheiten und Beschäftigungsoptionen angebracht werden können und auch du dich frei bewegen kannst.

Das Gartenhaus zum Hühnerstall umbauen: was du benötigst

Zunächst muss dein Gartenhaus also umfunktioniert werden. Prinzipiell solltest du ein Gartenhaus mit Fenstern verwenden, damit es im Stall nicht zu dunkel ist. Auch das Material ist ausschlaggebend: Nutze am besten ein Gartenhaus aus Holz, da sich Metall im Sommer zu sehr aufheizt und im Winter sehr kalt wird.

Welches Gartenhaus die beste Wahl für dich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen darf es nicht zu klein sein, zum anderen erleichtert sich der Bau zum Hühnerhaus, wenn dein Modell bereits über Fenster verfügt. Wenn du deinen Hühnern auch im Auslauf einen wetterfesten Bereich bieten möchtest, solltest du eine Terrasse mit Anbau in Betracht ziehen.

Weitere Punkte sind die richtige Lüftung und Isolierung. Zirkulierende Luft gewährleistet, dass der Stall nicht zu feucht wird und ein angenehmes Klima herrscht. Die passende Isolierung sorgt das ganze Jahr lang für eine geeignete Temperatur im Hühnerstall aus Holz.

Auch der Boden des Gartenhauses sollte für einen Hühnerstall entsprechend behandelt werden. Durch den Kot der Tiere und die mögliche Feuchtigkeit ist das Holz einer hohen Belastung ausgesetzt, sodass eine hühnerfreundliche robuste Lasur sinnvoll ist.

Als nächstes sollte eine Hühnerklappe eingebaut werden. Während deine Hühner auch durch die Tür des Gartenhauses gehen könnten, bietet sich eine Klappe mit Hühnerleiter dazu an, Ratten und andere Nagetiere von deinem Hühnerstall fernzuhalten.

Der perfekte Rückzugsort: Einrichtung für den Hühnerstall

Um aus deinem Gartenhaus einen idealen Hühnerstall zu machen, solltest du diesen schließlich tiergerecht einrichten. Zum einen sollten mehrere Sitzstangen angebracht werden, da diese von Hühnern zum Ausruhen und Schlafen genutzt werden. Auch Nistkästen sind unerlässlich für die korrekte Haltung von Hennen, damit die Tiere ungestört Eier legen können. Dabei reicht ein Nistkasten für ungefähr drei Hühner aus.

Die Nistkästen sowie der gesamte Stall sollten zudem mit weicher Einstreu wie Stroh oder Holzspänen ausgelegt werden. Dies dient als Polsterung für die Hühner und erleichtert dir durch seine Saugfähigkeit die Reinigung. Weiterhin sind natürlich auch hier saubere Wasser- und Futterstellen unerlässlich.

Zudem solltest du für optimale Beleuchtung in deinem Hühnerstall sorgen. Natürliche Beleuchtung durch Tageslicht ist ideal, es kann jedoch insbesondere im Winter förderlich sein, ebenfalls künstliches Licht zu verwenden. Dadurch wird die Tageslichtdauer verlängert und das Eierlegen unterstützt.

Auch im Hühnerstall kannst du Beschäftigungsmöglichkeiten für deine Tiere anbringen: Picksteine und Mineralblöcke liefern Nährstoffe, während sich die Hühner mit einem Sandbad oder Hühnerschaukeln körperlich auslasten können. Auch Äste können interessante Spieloption darstellen.

Das Gartenhaus als Hühnerstall – Fazit

Wie du siehst, gibt es also einiges zu beachten, damit sich deine Hühner in deinem Garten wohlfühlen. Mit der richtigen Umgestaltung deines Gartenhauses zum Hühnerstall hast du dennoch eine ausgezeichnete Möglichkeit, Hühner artgerecht und sicher zu halten. Mit sorgfältiger Planung und ausreichend Platz bietest du deinen Tieren Komfort und Schutz, während du dich gleichzeitig mit Natur umgibst und dich selbst mit Eiern selbstversorgst.

Bemühst du dich also für ein artgerechtes und schönes Zuhause für das Federvieh, steht der Benutzung von deinem Gartenhaus als Hühnerstall nichts mehr im Weg!

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