Licht spielt eine entscheidende Rolle im Pflanzenwachstum und beeinflusst maßgeblich die Gesundheit und Produktivität deiner Pflanzen im Gewächshaus. Unterschiedliche Pflanzen haben verschiedene Lichtbedürfnisse, und es ist wichtig, diese zu berücksichtigen, um das beste Ergebnis zu erzielen. In diesem Artikel erklären wir dir, worauf du bei der Wahl der Gewächshausbeleuchtung achten solltest, damit deine Pflanzen unter optimalen Lichtverhältnissen wachsen und gedeihen.
Grundlegende Informationen zur Gewächshausbeleuchtung
Warum benötigen Pflanzen eigentlich Licht zum Wachsen? Die Antwort liegt in der Photosynthese. Mit diesem Prozess wandeln Pflanzen Wasser aus dem Boden und Kohlendioxid aus der Luft in Sauerstoff und Glucose um. Hierfür wird Energie in Form von Licht benötigt, die wiederum in chemische Energie umgewandelt wird. Das Licht wird durch das in den Pflanzenblättern enthaltene Chlorophyll, auch Blattgrün genannt, absorbiert. Die Pflanze speichert die chemische Lichtenergie und es entstehen neue Blätter, Blüten, Früchte und auch die Wurzeln wachsen.
Allerdings gibt es Unterschiede beim Licht. Das Pflanzenwachstum variiert, je nachdem, welchem Licht es ausgesetzt ist, wie stark und wie lange. Und die Pflanzen selbst haben auch unterschiedliche Ansprüche an das Licht, das sie zum Wachsen benötigen. Es ist daher umso wichtiger, den Pflanzen im Gewächshaus das passende Licht in der bevorzugten Stärke und mit der entsprechenden Beleuchtungsdauer zuzuführen.
Pflanzen und ihre Lichtbedürfnisse verstehen
Pflanzen lassen sich in Bezug auf ihre Lichtbedürfnisse in zwei Hauptkategorien einteilen: Sonnen- bzw. Lichtpflanzen und Schattenpflanzen. Erstere benötigen intensives Licht und gedeihen am besten in direktem Sonnenlicht. Letztere hingegen bevorzugen weniger intensives Licht und wachsen auch in schattigeren Bereichen gut. Innerhalb einer Pflanze können zudem verschiedene Teile unterschiedlich auf das Licht reagieren, weshalb zum Beispiel auch die Blätter unterteilt werden – in Licht- und Schattenblätter. Vom Licht, das auf die oberen Lichtblätter mit einer hundertprozentigen Intensität trifft, erreichen nur etwa zwei Prozent auch die unteren Schattenblätter. Diese sind oftmals größer ausgebildet als die Lichtblätter, um den Lichtmangel ausgleichen zu können. Und nicht nur in der Größe, sondern auch in der Beschaffenheit unterscheiden sich die Blättertypen: Schattenblätter sind eher dünn, während Lichtblätter häufig dicker, behaart und etwas ledern sind.
Warum benötigen Pflanzen im Gewächshaus extra Beleuchtung?
Pflanzen im Gewächshaus benötigen dann eine zusätzliche Beleuchtung, wenn das natürliche Sonnenlicht nicht für eine ausreichende Photosynthese langt, die für das Wachstum und die Entwicklung unerlässlich ist. Dies ist zum Beispiel in Regionen mit weniger Sonnenstunden der Fall oder wenn die Strukturen im Gewächshaus das Licht daran hindern, alle Pflanzen gleichmäßig zu erreichen. Auch für die Überwinterung der Pflanzen im Gewächshaus oder die Anzucht von Jungpflanzen ist künstliches Licht notwendig. Darüber hinaus ermöglicht die zusätzliche gezielte Beleuchtung, die Blütezeit von Pflanzen zu optimieren, wodurch höhere Erträge und eine bessere Pflanzenqualität erreicht werden können.
Anzeichen erkennen, dass deine Pflanzen mehr Licht brauchen
Wie kannst du nun feststellen, ob deine Pflanzen im Gewächshaus mehr Licht benötigen? Ganz einfach: Schau sie dir gründlich an. Pflanzen, die unter Lichtmangel leiden, zeigen oft extremes Längenwachstum (Geilwuchs), um über die Schattenspender hinauszuwachsen und möglichst viel Licht abzubekommen. Gleichzeitig verlieren sie häufig Blätter oder Knospen – so sparen sie Energie. Die nachwachsenden Blätter bleiben dann meist kleiner und die Abstände zwischen den Blattknoten werden größer. Diese Anzeichen dienen als Signal, die Beleuchtung anzupassen.
Gewächshaus beleuchten
Um deine Pflanzen im Gewächshaus optimal zu beleuchten, solltest du die verschiedenen Lichtbedürfnisse und Beleuchtungsoptionen kennen. Hier sind die wesentlichen Punkte:
Beleuchtungsdauer
Die meisten Pflanzen orientieren sich am natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, welcher sich hervorragend mit künstlichem Licht im Gewächshaus nachahmen lässt. Moderne Gewächshausbeleuchtungssysteme können zudem mit Timer-Funktionen ausgestattet werden. Diese Systeme lassen die künstliche Sonne langsam auf- und untergehen, was den Pflanzen ein möglichst natürliches Umfeld bietet.
Lichtintensität
Die Lichtintensität wird durch die Photonenflussdichte gemessen, die angibt, wie viele photosynthetisch verwertbare Photonen die Pflanzen erreichen. Direkte Sonnenstrahlung kann bis zu 2000 µmol/m²/s (Mikromol pro Quadratmeter und Sekunde) erreichen, aber für die meisten Gewächshauspflanzen reichen 600 µmol/m²/s aus, um gut zu gedeihen.
Lichtfarbe
Ein weiterer Punkt, der bei der Gewächshausbeleuchtung beachtet werden sollte, ist die Lichtfarbe. Licht besteht aus elektromagnetischen Wellen mit unterschiedlichen Wellenlängen, in denen es von der Sonne auf die Erde trifft. Der Bereich, der für uns Menschen sichtbar ist, liegt zwischen 380 und 750 Nanometern (nm). Und ungefähr dieser Bereich wird auch von den Pflanzen für die Photosynthese verwertet. Durch die verschiedenen Wellenlängen kommt das Licht in drei Farben bei den Pflanzen an:
- Bläuliche Kurzwellen
- Rötliche Langwellen
- Grünliche Lichtwellen um die 500 nm
Letztere werden zum Großteil von den Pflanzen reflektiert und lassen sich photosynthetisch weniger verwerten (Grünlücke). Trotzdem ist es wichtig, ein Beleuchtungssystem zu wählen, das alle Lichtfarben abdeckt, um das Wachstum optimal zu unterstützen. Denn kommt ausschließlich eine Beleuchtung aus rotem und blauem Licht zum Einsatz, wird die schwächere Photosynthese unter Grünlicht vollständig ausgeschlossen.
Schon gewusst?
Bei zu viel blauem oder zu wenig rotem Licht kann dies das Wachstum deiner Pflanzen negativ beeinflussen – oft erkennbar durch geringen Blattwuchs. Viele professionelle Gartenbetriebe schwören daher auf pinkes Licht bei der Beleuchtung der Gewächshäuser. Pink setzt sich aus den Primärfarben Rot und Blau zusammen und vereint daher deren Vorteile.
Anordnung der Lichter
Um das Beste aus der Gewächshausbeleuchtung herauszuholen, solltest du versuchen, die natürlichen Lichtverhältnisse nachzuahmen. Das Licht sollte die Pflanzen möglichst von oben oder seitlich erreichen, ähnlich wie das natürliche Sonnenlicht. Hilfsmittel wie Reflektoren und Linsen helfen dabei, das Licht optimal zu verteilen.
Technische Möglichkeiten der Gewächshausbeleuchtung
Für die Beleuchtung deines Gewächshauses kommen verschiedene Leuchtmittel infrage. Wir stellen dir hier die gängigsten vor:
LED-Lampen
LED-Lampen sind derzeit die beste Wahl für die Gewächshausbeleuchtung. Sie bieten ein kontinuierliches Lichtspektrum, verschiedene Farbtemperaturen und haben eine lange Lebensdauer bei niedrigem Energieverbrauch. Trotz ihres höheren Preises amortisieren sich LED-Lampen durch ihre Effizienz und Langlebigkeit schnell.
Natriumdampflampen (NDL)
Natriumdampflampen sind günstiger und aufgrund des gelb-roten Lichtspektrums besonders in der Blütephase von Pflanzen effektiv. Natriumdampflampen sind vergleichsweise günstig zu erwerben. Allerdings haben sie einen hohen Energieverbrauch und entwickeln viel Wärme, was sie weniger effizient als LED-Lampen macht.
Leuchtstoffröhren
Leuchtstoffröhren erzeugen mithilfe eines Leuchtstoffes sichtbares UV-Licht. Die Röhre enthält dabei ein wenig Quecksilber, das zum Verdampfen gebracht wird. Leuchtstoffröhren sind eine preiswerte Option, die kaum Wärme bildet und sich daher dicht über Pflanzen anbringen lässt. Die Leuchten sind in verschiedenen Farbtemperaturen erhältlich und besonders für die Anzucht von Jungpflanzen geeignet.
Tageslicht- und Energiesparlampen
Tageslicht- und Energiesparlampen können ebenfalls zur Gewächshausbeleuchtung verwendet werden, obwohl sie nicht speziell dafür konzipiert sind. Infrage kommen sie zum Beispiel für anspruchslosere Pflanzen. Ihr höherer Stromverbrauch im Vergleich zu LED-Lampen macht sie jedoch weniger attraktiv für den dauerhaften Einsatz.
Solarlampen
Solarlampen speichern Sonnenenergie und geben sie in der Dunkelheit ab. Sie sind flexibel einsetzbar und unabhängig von einer Stromquelle, vorausgesetzt, sie bekommen genügend Sonnenlicht.
Schattenmanagement im Gewächshaus
Neben der Beleuchtung ist auch der Schutz vor zu viel Licht wichtig. Insbesondere bei Gewächshäusern aus Klarglas kann zu intensives Sonnenlicht den Pflanzen schaden, weshalb es auf die richtige Beschattung ankommt. Hierfür eignen sich als Sonnenschutz von außen beispielsweise Schattiernetze, die über das Gewächshaus gespannt werden, oder Schilfrohrmatten. Als Schutzvorrichtung im Inneren kommen Rollos infrage, die du flexibel bei Bedarf schließen und öffnen kannst. Eine preiswerte Lösung ist auch das Anstreichen der Innenseite des Gewächshauses mit Schlämmkreide oder einem Mehl-Wasser-Gemisch, sofern das Gewächshaus nicht aus Kunststoff besteht. Beachte aber, dass du den Anstrich kurz vor dem Winter eventuell wieder entfernen musst, wenn du Pflanzen in deinem Gewächshaus überwintern möchtest.
Gewächshausbeleuchtung – Fazit
Die richtige Gewächshausbeleuchtung ist entscheidend für das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen. Indem du die spezifischen Lichtbedürfnisse deiner Pflanzen berücksichtigst und moderne, effiziente Beleuchtungssysteme einsetzt, sorgst du für optimale Wachstumsbedingungen.
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