Der Cottage-Garten hat seinen Ursprung in England und geht auf die traditionellen Cottages zurück – kleine Landhäuser, die oft von Bauern oder Handwerkern bewohnt wurden. Doch zum Haus gehörte fast immer auch ein Garten. Diese Gärten waren meist klein, leicht verwildert und wurden sowohl zur Zierde als auch zum Anbau von Kräutern und Gemüse genutzt. Statt akkurat gestutzter Hecken oder klarer Linien dominieren hier üppig blühende Stauden, duftende Wildkräuter und charmant wuchernde Pflanzen, die sich ihren Platz scheinbar ganz von selbst suchen.
Typisch für den Cottage-Stil ist die Mischung aus Nutz- und Zierpflanzen, die in einem lebendigen Durcheinander harmonisch zusammenfinden. Es ist gerade diese kontrollierte Wildheit, die dem Cottage-Garten seinen besonderen Reiz verleiht. Die Atmosphäre wirkt gemütlich und einladend, beinahe wie aus einem alten Roman oder einem englischen Märchen.
Ein berühmtes Beispiel für diesen Gartentyp ist der Cottage-Garten von Anne Hathaway, der Frau von William Shakespeare. Er liegt nahe Birmingham und wird bis heute liebevoll gepflegt – ein echtes Vorbild für alle, die sich den Zauber dieses Gartenstils nach Hause holen wollen.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du mit ein paar einfachen Tricks selbst einen Cottage-Garten anlegen kannst. Hol dir ein Stück englische Gartenromantik direkt in deinen Garten!
Cottage-Garten anlegen
Natürlich brauchst du kein englisches Cottage-Haus oder einen riesigen Garten wie Anne Hathaway, um dir einen traumhaften Cottage-Garten anzulegen. Auch auf kleiner Fläche lässt sich der romantische Stil wunderbar umsetzen. Teilweise kommt er dort sogar noch besser zur Geltung.
Besonders in kleinen Gärten entfaltet der Cottage-Look seinen vollen Charme: Verschnörkelte Rankgitter, verwitterte Steinfiguren oder kleine Sitzplätze zwischen großzügigen Beeten sorgen für eine gemütliche und verspielte Atmosphäre. Trotzdem sollte dein Hauptaugenmerk immer auf den Pflanzen liegen – sie sind das Herzstück dieses Gartenstils.
Mit der richtigen Auswahl an Stauden, Kräutern und Blühpflanzen kannst du selbst auf wenigen Quadratmetern ein kleines Naturparadies erschaffen.
Pflanzen im Cottage
Was den Charme eines Cottage-Gartens ausmacht, ist die lebendige Vielfalt unterschiedlichster Pflanzenarten. Dabei steht nicht der praktische Nutzen im Vordergrund, sondern vor allem das ästhetische Gesamtbild. Statt streng geometrischer Formen oder akkurat gepflegter Beete dominiert hier das bewusst inszenierte „geordnete Chaos“. Es geht darum, einen Garten zu kreieren, der natürlich wirkt, verspielt ist und in dem die Natur ihren eigenen Rhythmus finden darf.
Welche Pflanzen du einsetzt, bleibt ganz dir überlassen – es gibt kein festes Regelwerk. Vielmehr lebt ein Cottage-Garten von Fülle und Farbe. Üppige Staudenbeete und die sanft fließenden Übergänge zwischen den Pflanzen sind typische Merkmale. Dabei dürfen klassische Elemente wie naturnah eingefasste Beete oder romantische Wege aus Naturstein gerne Platz finden.
Doch wie beginnt man? Meist bilden bunt blühende Stauden das Grundgerüst. Arten wie Margeriten, Lavendel, Glockenblumen oder Stockrosen sind nicht nur optisch reizvoll, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität, indem sie Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und noch vielen mehr Nahrung bieten. Deiner Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt: Vielleicht ein Beet mit Lupinen am Gartenrand, dazwischen etwas Edelraute oder Wildkräuter wie Salbei oder Frauenmantel. Viele Stauden sind zudem hervorragender Sichtschutz. Besonders beliebt ist der Buchsbaum, aber auch höher wachsende Sorten wie Kirschlorbeer oder der abendländische Lebensbaum lassen sich wunderbar dafür einsetzen und erzeugen Struktur im Garten.
Ein weiteres, beinahe unverzichtbares Element im Cottage-Stil sind Rosen. Ob nun heimische Sorten wie die zart duftende Zimtrose oder englische Klassiker wie die nostalgisch anmutende „Constance Spry“. Sie verleihen dem Garten das romantische Flair. Besonders stimmungsvoll wirken Kletterrosen, wenn sie über einen schmiedeeisernen Bogen oder eine Holzpergola ranken und so einen einladenden Durchgang erschaffen.
Selbst Bäume haben in einem Cottage-Garten ihren Platz. Vor allem Obstbäume wie Apfel oder Birne fügen sich ideal ein – nicht nur wegen ihrer Blüte und Früchte, sondern auch, weil sie ein perfekter Partner für sogenannte Ramblerrosen sind. Diese wuchsfreudigen Rosensorten erklimmen mit Leichtigkeit das Geäst und sorgen mit ihrer einmaligen, aber spektakulären Blüte für märchenhafte Momente.
Entspannen im Cottage Garten
Ein Cottage-Garten ist nicht nur ein Ort für blühende Stauden und romantische Rosen, er ist auch ein Rückzugsort. Ein Platz zum Durchatmen, Tee trinken, Buch lesen oder einfach nur zum Genießen. Das sieht man auch bei Anne Hathaways berühmtem Cottage: Überall kleine versteckte Sitzplätze, lauschige Ecken und Bänke, von denen aus man den Garten in seiner ganzen Pracht erlebt.
Warum also nicht auch deinen Garten so gestalten? Überlege dir schon bei der Planung, wo du dir eine kleine Auszeit gönnen möchtest. Ein überdachter Pavillon etwa ist ein echtes Multitalent, denn er spendet Schatten an heißen Sommertagen, bietet Schutz bei Wind und Regen und sieht, wenn er mit Kletterpflanzen wie Clematis oder Rosen umrankt ist, einfach märchenhaft aus.
Zu dem Pavillon passen auch kleinere, versteckte Sitzplätze, die irgendwo zischen Stauden und Blumen versteckt sind. Mit ein paar schmalen Trampelpfaden schaffst du charmante Zugänge zu einer gemütlichen Bank oder einem Hocker mitten im Grünen. Das macht nicht nur optisch was her, sondern verleiht deinem Garten eine gewisse Magie. Ein kleiner geheimer Ort nur für dich.
Ein besonderer Blickfang ist ein Vogelbad in der Nähe deiner Sitzgelegenheit. Während du die Seele baumeln lässt, liefern dir Spatzen und Meisen das Unterhaltungsprogramm.
Und falls du ein bisschen Privatsphäre brauchst: Kein Problem. Hohe Pflanzen wie Indianernesseln, weißer Meerkohl oder auch Ziergräser sind perfekte natürliche Sichtschutzwände. Sie halten neugierige Blicke fern und erzeugen ein Gefühl von Geborgenheit.
Dekoration
Im Cottage-Garten darf es ruhig verspielt und charmant zugehen, denn genau das macht seinen Charakter aus. Kleine Hingucker, die sich wie zufällig zwischen Pflanzen und Wegen einfügen, geben deinem Garten das gewisse Etwas. In England werden dabei oft schlichte Steinfiguren, kleine Büsten und tierische Begleiter aus Terrakotta zwischen Stauden und Blumen versteckt. Wichtig ist: Weniger ist oft mehr. Statt den Garten mit Deko zu überladen, setzt du lieber punktuell Akzente.