Vinyl vs. Designboden: Wo liegen die Unterschiede?

Felix Ellenberger

Bei einer neuen Gestaltung der Wohnung oder eines Zimmers denken viele Leute zuerst an den Boden. Dieser macht nicht nur einen sehr großen Teil der Optik aus, sondern „arbeitet“ wohl auch am härtesten. Dreck, Kratzer, Wärmespeicherung und, und, und. Dabei sind Vinyl und der Designboden die wohl besten Kandidaten. Doch: Wo liegt der Unterschied? Was machen diese Böden aus? Diese Fragen und mehr wollen wir dir in diesem Beitrag beantworten.

Was Vinyl ausmacht

Vinyl ist eigentlich Polyvinylchlorid, kurz PVC genannt. Der Ursprung geht auf den deutschen Chemiker Fritz Klatte zurück. Dieser hatte 1912 das Vinyl „entdeckt“ und dennoch hat es bis Ende der 20er gedauert, bis man dieses für den Hausbau nutzbar machte. BASF entwickelte wenig später das Weich-PVC, woraus Plastikrohre und auch Regenmäntel hergestellt wurden. 1945 gelang der internationale Durchbruch. Doch nachdem rund um die Jahrtausendwende Phthalate in den Weichmachern gefunden wurden, geriet Vinyl in ein schlechtes Licht. Kurz gesagt: Der Weichmacher schädigte das Erbgut, rief Krebs hervor und schränkte die Fortpflanzungsfähigkeit ein. 2005 verbot die EU die Herstellung von den Produkten mit einigen der schädlichen Phthalaten und seit 2015 ist es sogar komplett verboten, solche in den Verkehr zu bringen.

Heutzutage ist Vinyl absolut unbedenklich – manche Hersteller verwenden sogar Getreidereste als Weichmacher, was der Umwelt zugutekommt.

Vinylboden ist dabei ein echter Klassiker und ein wahrer Allrounder. Er besteht ebenfalls aus Polyvinylchlorid (PVC) und ist bekannt für seine Widerstandsfähigkeit. Egal, ob du nach einem Boden suchst, der Kinder, Haustiere oder hektische Alltagsmomente übersteht – Vinyl nimmt es gelassen. Viele Modelle sind zudem wasserfest. So auch ohne Probleme in Bad und Küche einsetzbar. Achte dabei aber unbedingt auf die Herstellerangaben.

Ein weiterer Pluspunkt: Vinyl gibt es in so vielen authentischen Designs, dass du kaum einen Unterschied zu Echtholz oder Stein erkennen wirst. Egal, ob du die Wärme von Eiche oder den Flair einer Landhausdiele bevorzugst, Vinyl imitiert sie täuschend echt. Die Oberfläche ist dabei angenehm weich, was das Barfußlaufen besonders komfortabel macht.

Wie nachhaltig ist Vinyl?

Vinyl ist ein Kunststoffprodukt. Das heißt, in Sachen Nachhaltigkeit kann es mit einem Echtholzboden nicht mithalten. Dennoch hat sich auch hier einiges in den letzten Jahren getan. So kann modernes Vinyl mittlerweile zu weiten Teilen recycelt werden. Zudem wurde die Initiative „VinylPlus 2030“ gegründet, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt und neue Konzepte entwickelt, um noch nachhaltiger zu werden.

Bei Vinyl gilt allerdings auch Vorsicht. Der Untergrund muss komplett nivelliert sein. Jede Unebenheit wird gnadenlos vom Vinyl aufgezeigt und kann im schlimmsten Fall zum Bruch führen. Eine Ausnahme hiervon bildet Rigid Vinyl: Dieses ist mit einer starren Trägerplatte aus einem Stein-Kunststoff-Gemisch ausgestattet, die kleinere Unebenheiten ausgleichen kann.

Was den Designboden besonders macht

Designboden ist der „coole“ Neuling im Vergleich zu Vinyl. Eine allgemeingültige Definition ist noch nicht ausgearbeitet. Allerdings heißt es im TKB (Technische Kommission Bauklebstoffe) -Merkblatt 15 vom April 2016, dass Designböden „aus mehrschichtigen Platten“ bestehen (Fliesen, Planken, Dielen etc.) und von unten nach oben betrachtet folgenden Aufbau haben: Rücken-Schicht, Trägermaterial und gegebenenfalls Stabilisierungseinlage, Dekorschicht, Nutzschicht und gegebenenfalls Oberflächenfinish. Designböden bestehen oft aus innovativen Materialien – die Modelle in unserem Onlineshop kommen ganz ohne PVC aus. Damit sind sie die nachhaltigere Wahl und ideal für alle, die bewusst leben möchten. Die Optik ist bei Designböden beeindruckend: Nicht nur die Dekore, auch die Haptik sind extrem realistisch – du hast das Gefühl, auf echtem Holz oder Stein zu stehen.

Der Boden punktet zudem mit seiner Robustheit. Ob Kinder oder der Hund mit seinen Krallen – Designböden halten einiges aus und sind weniger empfindlich gegenüber Dellen oder Kratzern. Gerade in Sachen Nachhaltigkeit hast du hier einen klaren Vorteil, vor allem, wenn du ein hochwertiges Produkt wählst.

Die Entscheidung: Was ist dir wichtig?

Am Ende kommt es auf deine Prioritäten an. Brauchst du einen Boden, der pflegeleicht, wasserfest und kostengünstig ist? Dann ist Vinyl deine Wahl. Hier bekommst du einen Alleskönner, der in fast jeder Situation überzeugt.

Legst du hingegen Wert auf Nachhaltigkeit und eine besonders hochwertige Optik? Dann solltest du zum Designboden greifen. Er ist die perfekte Lösung für ein modernes Zuhause mit dem gewissen Etwas.

Fazit: dein neuer Lieblingsboden

Beide Bodenbeläge haben ihre Stärken und beide können deinem Zuhause eine Menge Charme verleihen. Überlege dir, welche Eigenschaften dir am wichtigsten sind: die praktische Alltagstauglichkeit von Vinyl oder die Umweltfreundlichkeit und Eleganz des Designbodens. Wenn du das für dich geklärt hast, steht deinem neuen Boden nichts mehr im Weg – und du kannst dich jeden Tag über eine gute Entscheidung freuen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist der Unterschied zwischen Vinyl und Designboden?


Vinylboden besteht aus PVC (Polyvinylchlorid) und ist durchgehend aus Kunststoff. Designboden hingegen kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wie z. B. mineralischen oder elastischen Schichten, und ist häufig frei von PVC. Beide sind strapazierfähig, aber Designboden wird oft als umweltfreundlichere Alternative angesehen.

Welcher Boden ist gesünder für mich und meine Familie?


Designboden punktet oft mit geringeren Emissionen und verzichtet häufig auf Weichmacher oder andere potenziell problematische Stoffe. Moderne Vinylböden sind jedoch ebenfalls in vielen Fällen schadstoffarm, insbesondere wenn sie zertifiziert sind.

Wie unterscheiden sich die Optiken?


Beide Böden bieten eine Vielzahl an Designs, von Holz- bis Steinoptiken. Der Hauptunterschied liegt in der Haptik: Designboden fühlt sich oft natürlicher und wärmer an, während Vinylboden eine glattere Oberfläche haben kann.

Was ist robuster – Vinyl oder Designboden?


Vinylboden ist extrem widerstandsfähig gegen Kratzer, Wasser und Stöße, was ihn ideal für stark genutzte Bereiche macht. Designboden ist ebenfalls strapazierfähig, bietet aber oft eine höhere Resistenz gegen Temperaturveränderungen und kann bei punktuellen Belastungen etwas flexibler reagieren.

Welcher Boden ist besser für feuchte Räume geeignet?


Viele Vinyl- und Designböden sind wasserfest und daher perfekt für Badezimmer oder Küchen geeignet, aber du solltest stets auf die Herstellerangaben achten, da nicht alle Varianten für dauerhaft nasse Bereiche ausgelegt sind.

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?


Designboden hat oft die Nase vorn, weil er umweltfreundlicher produziert wird und PVC-frei sein kann. Wenn Nachhaltigkeit für dich wichtig ist, achte auf entsprechende Zertifikate und Materialien. Vinylböden können jedoch langlebiger sein, was ihre Umweltbilanz verbessert.

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