Es ist Wochenende und die Menschen tummeln sich auf dem Wochenmarkt: Es ist voll, Bude ist an Bude gereiht. Um direkt aufzufallen und Kunden anzulocken, sollte dein Verkaufsstand aus der Masse herausstechen! Mit welchen einfachen Tipps und kreativen Lösungen du das hinbekommst, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Ein gut gestalteter Marktstand – aber warum?
Du bist von deinen Produkten überzeugt und meinst, sie sprechen für sich selbst? Das ist eine gute Einstellung! Auf vielen Märkten – sei es der Wochenmarkt, Künstlermarkt oder ein saisonales Event wie der Weihnachtsmarkt – herrscht jedoch ein reges Treiben, und das Risiko besteht, dass unauffällige Verkaufsstände untergehen. Mithilfe von durchdachtem Design und Branding unterstützt dein Stand dich dabei, Menschen anzuziehen und Aufmerksamkeit zu erregen. Stell dir deinen Stand also als visuelle Visitenkarte vor: Er sollte Vertrauen erzeugen und Professionalität ausstrahlen. Natürlich muss er dabei zum Gesamtimage deiner Marke passen.
Marktstand-Basics: die Grundausstattung
Bevor du dich an den Feinschliff machen kannst, stelle sicher, dass du eine funktionale Grundausstattung hast. Dazu gehört zuallererst das richtige Marktstandmodell. Der Stand ist das A und O, um effizient zu arbeiten. Mach dir also genügend Gedanken dazu, wie dein Stand aufgebaut sein soll und welche Zwecke er erfüllen muss. Einen Überblick über gängige Modelle erhältst du in unserem Artikel über Marktstandmodelle.
Wenn du dich für einen Marktstand entschieden hast, der deinen Bedürfnissen entspricht, geht es mit der Einrichtung und dem Layout weiter. Auch hierbei stehen deine individuellen Anforderungen im Vordergrund: Welche Produkte bietest du an? Wie groß ist deine Ware? Brauchst du viel Lagerfläche oder eher Platz, damit du dich gut bewegen kannst? Überlege dir ein gutes Konzept, damit du schnell alles Nötige griffbereit hast und angenehm arbeiten kannst.
Richte deinen Stand anschließend ein. Marktstände haben häufig nur einige Quadratmeter Grundfläche, sodass du auch hier kreativ werden kannst, um dein Platz optimal zu nutzen. Tische und Regale bringen dabei Struktur und ermöglichen gute Präsentation und Organisation. Klare Lager- und Verkaufsflächen helfen dabei, Ordnung zu wahren, auch wenn viel los ist. Vergiss nicht die Wände: Durch angebrachte Regalbretter machst du dir auch vertikalen Stauraum zunutze.
Design und Branding zum Auffallen
Kommen wir nun also zum Kern dieses Artikels: dem Branding. Aber was ist das überhaupt? Der Begriff „Branding“ beschreibt alle Maßnahmen, die getroffen werden, damit eine Marke (engl. „brand“) wiedererkennbar und einzigartig ist. Das Branding deines Marktstandes kann eine ganze Reihe von Elementen umfassen. In diesem Abschnitt stellen wir dir einige Aspekte vor, die du bei der Gestaltung deines Verkaufsstandes beachten solltest, um mehr Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken.
Farben und Logo
Die Farbe deines Markstandes ist das Erste, was man von ihm erblickt – sogar, wenn man noch weit davon entfernt ist. Statt des klassischen Looks des unbehandelten Holzstandes kann es also sinnvoll sein, deinen Stand bunt zu streichen. Eine unkomplizierte Anleitung zum Streichen findest du in unserem Ratgeberbeitrag „Gartenhaus streichen“. Da Gartenhäuser und Marktstände meist aus dem gleichen Material gefertigt sind und beide witterungsfest sein sollten, ist dieser Guide problemlos auf deinen Stand übertragbar.
Welche Farbe du dafür wählst, ist nicht egal – Farben lösen bei Kunden bestimmte Assoziationen und Gefühle aus. Bereits hier stellt sich also die Frage, was du deinen Kunden mitgeben und kommunizieren möchtest: Grün steht oft für Nachhaltigkeit, während Gelb beispielsweise mit Freundlichkeit assoziiert wird. Am besten verwendest du eine Farbe, die sich auch in deinem Sortiment und deiner bestehenden Farbpalette wiederfindet.
Ein weiteres Element, das Aufmerksamkeit erzeugt, ist das Logo. Gut platziert, fällt es direkt ins Auge und repräsentiert deine Marke. Integriere dein Logo bestenfalls direkt an deinem Stand, zum Beispiel auf dem Dach oder am Tresen. An dieser Stelle eignen sich abnehmbare Module, sodass du deinen Stand flexibel verändern und nutzen kannst. Um einen noch höheren Wiedererkennungswert zu erzeugen, wende das Logo auch auf Verpackungen, Schildern und deiner Dekoration an.
Produktlayout und Präsentation
Auch wie du deine Produkte anbietest, spielt in dein Markenimage hinein. Zum einen ist wichtig, welche Produkte du wo präsentierst: Beliebte Artikel sollten direkt sichtbar sein, platziere diese also im Idealfall an der Vorderseite deines Marktstandes. Falls du kleine Produkte anbietest, beispielsweise Schmuck oder filigrane Handwerkskunst, präsentiere diese auf Augenhöhe. So liegen die Artikel direkt im Blickfeld deiner Kunden und ziehen Aufmerksamkeit auf sich, statt aufgrund ihrer Größe unterzugehen. Gleichermaßen solltest du größere Produkte eher im Hintergrund – beispielsweise an der Rückwand deines Standes – ausstellen. Diese sind nämlich auch auf Distanz noch gut erkennbar.
Ein ordentlich aufgeräumter Stand, an dem jeder Artikel seinen Platz hat, wirkt strukturiert und organisiert. Zudem kannst du besser arbeiten, wenn du genau weißt, wo alles hingehört. Neben der schlichten Warenaufteilung kannst du auch Hilfsmittel einsetzen, um spannende Landschaften zu bauen. Regale, Aufsteller oder auch Kisten sorgen dafür, dass deine Ware auf verschiedenen Eben in Szene gesetzt wird und können dazu noch ein dekoratives Element sein. Auch visuell macht eine Ebenenführung ganz schön was her: Der Blick deiner Kunden wird von unten nach oben gelenkt und lädt zum Verweilen und Entdecken ein. Als weiteren Schritt kannst du deine Präsentation an Jahreszeiten oder Anlässe anpassen – im Frühling prägen Blumen und Pastellfarben das Bild, während im Herbst warme Farben, Laub und Kürbisse am besten zur Geltung kommen.
Das Ziel deines Brandings sollte sein, Emotionen bei deinen Kunden auszulösen. Ein Weg, das zu tun, ist das Geschichtenerzählen. Bei handgemachten Produkten aus bestimmten Regionen ist es beispielsweise leicht, durch Dekoration, Fotos und Informationen Bezug zu dieser Region zu betonen. Lass deinen Stand dies ausstrahlen. Insgesamt sollte deine Präsentation themenbezogen sein und mit deinem Sortiment harmonieren – dein Branding ist ein Miteinander aller Komponenten, also achte darauf, dass du deine Waren schön in den Fokus setzt.
Schilder als visuelles Element
Neben der Präsentation selbst, nutze auch visuelle Elemente, die diese unterstreichen und deinen Kunden ansprechen. Eine Komponente, die an nahezu jedem Markstand zu finden ist, ist die Beschilderung. Schilder mit prägnanten Informationen sorgen für klare Kommunikation zwischen dir und dem Kunden und nehmen daher auch Arbeit ab.
Eine Hauptaufgabe von Schildern ist die Aufklärung über Preise. Niemand fragt gerne nach Preisen – wenn du diese nicht klar kommunizierst, fühlen sich einige potenzielle Kunden womöglich sogar abgeschreckt. Um dies zu vermeiden, bringe verständliche Preislisten an die einzelnen Produkte oder eine einfache Übersicht an. Auch weitere Produktinformationen teilst du unkompliziert über Schilder mit, egal ob Materialien, Herkunft oder Besonderheiten. Alles, was Kunden direkt interessiert und einen Mehrwert bietet, ist auf der Beschilderung gut aufgehoben.
Wenn es dein Platz erlaubt – denn die Schilder sollten keinesfalls überladen wirken! – erzähle auch hier eine Geschichte: Sympathische Sätze wie „nach altem Familienrezept hergestellt“ oder „mit Liebe in kleiner Werkstatt gefertigt“ binden deinen Kunden emotional und geben wertvolle Einblicke.
Achte auch bei der Beschilderung deines Verkaufsstands auf dein Farbkonzept und generelles Ambiente. Je nach Stil hast du hier viele kreative Auswahlmöglichkeiten: Schlichte Schilder aus Papier passen zu einer minimalistischen oder eleganten Gestaltung, während Holztafeln Natürlichkeit und Nachhaltigkeit repräsentieren. Handgeschriebene Schilder haben einen sehr persönlichen Touch. Wie du dich auch entscheidest, dein Ziel sollte es sein, das gesamte Branding deiner Marke zu unterstreichen.
Der letzte Schliff: Dekoration
Dekoration ist ein Teil des Marktstand-Brandings, der nicht unterschätzt werden sollte, da sie Ambiente und Authentizität erzeugt. Gut ausgewählte Deko setzt deinen Stand und das Sortiment in Szene, ohne selbst zu sehr im Vordergrund zu stehen. Verstehe sie also als Ergänzung und Betonung deiner Artikel.
Wie bei allen Punkten sollte auch die Dekoration zum Rest deines Stands passen. Da die meisten Verkaufsbuden aus Holz sind, sind dekorative Holzelemente naheliegend. Holztabletts und Etageren bieten sich hierfür wunderbar an. Wenn du eine rustikale Gestaltung wünschst, sind Weinkisten oder alte Paletten tolle Ideen. Falls Holz nicht gut in dein Branding passt, gibt es genügend andere Optionen – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Hier eine Liste an Inspirationsideen:
Tücher und andere Textilien: Tücher machen deinen Stand heimeliger. Nutze Vorhänge oder Tischdecken, auf denen du dein Sortiment ausbreitest, für einen gemütlichen Boho-Look. Passe dabei jedoch auf, dass die Textilien nicht über den Produkten hängen oder liegen und diese verstecken!
Metall: Metall ist eine gute Alternative zu Holz und in vielen Ausführungen erhältlich, egal ob Wanddeko, Etagere oder Tablett. Noch dazu kannst du Metall perfekt an dein Branding anpassen: Silber ist modern und simpel, Gold eher klassisch und elegant. Auch Schwarz, Weiß und alle möglichen bunten Farben kannst du mit Metalldekoration im Handumdrehen in deinen Marktstand integrieren.
Pflanzen: Besonders, wenn du auf Naturverbundenheit und Frische setzt, sind Pflanzen ein tolles Highlight in deinem Marktstand. Kleine Pflanzenarrangements, Kräutertöpfe oder auch getrocknete Blumen bieten sich dabei je nach Stil an. Achte jedoch auf die Praktikabilität, denn Pflanzen halten nicht ewig und müssen sorgfältig transportiert werden.
Lichterketten: Lichterketten sind ein Hit für angenehme Atmosphäre! Das warme Licht wirkt einladend und gemütlich – perfekt also für die kälteren Jahreszeiten. Daneben sind Lichterketten auch super praktisch: Sie können an Vordach, Tresen und im Innenraum angebracht werden und verzaubern deinen Marktstand, ohne viel Platz wegzunehmen. Kombiniere Lichterketten mit anderen Dekorationselementen, zum Beispiel Girlanden, um sie noch individueller zu gestalten.
Hintergrundmusik: Sanfte Hintergrundmusik untermalt deinen Stand und lädt deine Kunden dazu ein, länger zu verweilen und sich umzusehen. Achte bei der Musik darauf, dass sie dezent und nicht zu laut ist – du sollst noch gut Gespräche mit deinen Kunden führen können!
Interaktive Bestandteile
Um Kunden direkt anzusprechen, solltest du sie mit Mitmach-Elementen ermutigen. Interaktive Elemente gibt es in verschiedenster Art: Lade Menschen dazu ein, deine Produkte zu testen, in denen du Probierstationen anbietest und veranstalte kleine Gewinnspiele, beispielsweise mit einem Glücksrad. So sind die Leute direkt in dein Standkonzept integriert und haben Lust, deine Artikel zu entdecken. Wenn es dein Sortiment erlaubt, sind DIY-Ecken auch eine hervorragende Möglichkeit für Kundeninteraktionen.
Abschließend versteht es sich von selbst, dass guter Kundenkontakt A und O ist, um ein erfolgreiches Branding durchzusetzen. Dein Stand sieht toll aus, aber freundlicher Umgang mit Kunden und deinem Team ist unersetzbar – genau wie hilfreiche Erklärungen und Beratung.
Erfolgreiches Branding für deinen Marktstand – Fazit
Wie du siehst, spielen also diverse Komponenten in das Branding hinein. Von grundlegender Ausstattung über Designmöglichkeiten bis hin zum Feinschliff mit Dekoration und den nicht-visuellen Aspekten gibt es vieles zu beachten. Aber keine Sorge: Meistens ergibt sich das Branding auch wie von selbst. Nutze Merkmale deiner Marke, wie dein Logo und bestimmte Farben, die du sowieso schon hast, und wende diese auf deinen Marktstand an. Das Wichtigste für ein erfolgreiches Branding ist, dass du und deine Marke dich mit dem Branding identifiziert und das repräsentiert, wofür ihr steht. Viel Spaß beim Gestalten deiner Marke und deines Marktstandes!
